3.1.25

Elisabeth Herrmann: Stimme der Toten

 

WAZ
KRITIK IN KÜRZE
Toter Gangster

Ein toter Bankmanager ist für die Tatortreinigerin Judith Kepler zunächst einmal nur ein Job. Bis sie Hinweise darauf findet, dass der Finanzmensch nicht etwa das Opfer eines Unfalls ist, sondern eines Mordes. Judith Kepler ist neben dem Anwalts-Luftikus Joachim Vernau die zweite Serienheldin der Berliner Krimi-Queen Elisabeth Herrmann. Düsterer, dramatischer und mit vielen Bezügen zur dunklen deutsch-deutschen Vergangenheit angelegt, sieht sich Judith jetzt in der „Stimme der Toten“ wieder einmal mit der Frage nach ihrer Herkunft, ihrer Identität konfrontiert. Die wurde diverse Male von DDR-Stasi und BRD-BND manipuliert.

Dass der Autorin darüber die Story um den toten Banker und den geplanten Hackerangriff auf das Finanzhaus manchmal etwas aus dem Blick gerät, stört nicht. Denn Judith Keplers Identitätssuche ist allemal spannend genug. rja

Elisabeth Herrmann: Stimme der Toten
Goldmann, 544 Seiten, 20 €

Schicksalsgeschichte* ★★★★

WAZ/Funke Medien 25.4.2028