25.12.21

Weihnachtskrimi

Schöne Bescherung

Von Jackie Kowal

Im vorweihnachtlichen Trubel am 21. Dezember wurde Kommissar Stein am Abend wegen eines Raubüberfalls alarmiert. Lydia Eybe, Goldschmiedin und Schmuck-Designerin war auf dem Parkplatz des Hotels Luxor am Reinoldisee überfallen worden. Sie war mit Broschen im Wert von fast 20000 Euro unterwegs zu einem Interessenten gewesen. »Ein schweizer Geschäftsmann auf der Durchreise«, sagte sie. »Er wollte ein Weihnachtsgeschenk für seine Frau kaufen. Er bat mich für 19.30 Uhr ins Hotel Luxor, mit den Stücken, die er auf meiner Homepage gesehen hatte. Bei Interesse wollte er sofort kaufen und in bar bezahlen.«
  Doch Lydia hatte weder schweizer Geschäftsmann noch Bargeld gesehen. Denn kaum war sie auf dem Hotelparkplatz aus dem Wagen gestiegen, da hatte man ihr ihren Wertkoffer geraubt. »Es war kurz nach sieben, ich war zu früh«, sagte sie. »Ich wollte noch kurz die letzten Sonnenstrahlen über dem See genießen. Da wurde mit von hinten ein Tuch mit Chloroform aufs Gesicht gedrückt und ich verlor das Bewusstsein.« Erst nach anderthalb Stunden war Lydia wieder zu sich gekommen und lag jetzt mit einer Unterkühlung im Krankenhaus.
  »Zum Glück waren Ihr Schmuck versichert«, sagte Kommissar Stein, als er sie besuchte. »Die Zahlung kommt Ihnen in Ihrer aktuell schwierigen Lage sicherlich ganz recht. Noch dazu jetzt zur Weihnachtszeit. Man könnte fast sagen: Eine schöne Bescherung, oder?«
  »Wollen Sie mir etwa unterstellen…«
  »…dass Sie den Raub selbst inszeniert haben, um die Versicherung zu betrügen«, sagte der Kommissar. »Es gab keinen Wertkoffer und betäubt haben Sie sich selbst. Leider haben Sie aber nicht mehr daran gedacht, dass gestern, am 21. Dezember Wintersonnenwende war und damit der kürzeste Tag des Jahres. Da ging die Sonne schon um halb fünf unter – und Sie erzählten mir, dass sie um kurz nach sieben noch die letzten Sonnenstrahlen genießen wollten! Ein bisschen weniger Phantasie hätte Ihrer Geschichte mehr genutzt.« Der Kommissar zog seine Handschellen heraus. »Was halten Sie von meinen Armbändern?«
  ENDE

 

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Ein Mord in einem verschlossenen Raum, ein tückisch arrangierter Unfall, ein vergifteter Drink – in jedem Fall ein Fall für Kommissarin Katja Kampp von der SOKO RUHR. Mit messerscharfer Kombinationsgabe ermittelt die clevere Kriminalistin innerhalb kürzester Zeit, wer der Täter ist. 
H.P. Karr

Ein Fall für Kommissarin Katja Kampp

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Jackie Kowal:
Schöne Bescherung
BNN 51/2021 /Weihnachten
© by author / R.Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung
 

18.12.21

Krimi der Woche

Die beste Freundin

Krimi von Moni Daurel

   »Darf ich?« Ela glitt neben dem grauhaarigen Mann auf den Hocker an der Bar des Tennisclubs. Sie lächelte. »Gerry, nicht wahr?«
   Der Grauhaarige musterte sie. »Das Sommerfest vorgestern, ja? Sie sind eine Freundin von Nina.«
   »Die beste Freundin.« Ela hob ihr Glas. »Und wir waren schon beim Du.«
   »Ihr kennt euch…«
   »…seit der Schule.« Ela rückte näher. »Und du… kennst sie jetzt … wie lange?«
   »Ein halbes Jahr«, sagte der Mann. »Es ist …«
   »Wie ein Rausch, nicht wahr?«, sagte Ela. »Es ist immer wie ein Rausch. Schon bei Henry war es so.«
   Der Mann hob die Augenbrauen. »Er war ihr …«
   »Erster Mann. In deinem Alter. Firmenerbe. Nina verdankt ihm eigentlich alles. Ihr Vermögen, den Porsche, die Villa.«
   »Sie hat etwas von einem schlimmen Unfall erzählt«, sagte er behutsam.
   »Mit seinem Motorboot. An einem herrlichen Sommertag. Auf dem See. Ein Schaden an der Benzinleitung. Ein riesiger Feuerball. Die Ermittlungen wurden eingestellt.«
   »Ermittlungen?«
   »Nun ja«, meinte Ela. »Der Staatsanwalt meinte, Nina hätte etwas mit Henrys Tod zu tun. Hat sich aber in Luft aufgelöst, der Verdacht. Genau wie bei Stefan, später.«
   »Stefan?«
   »Zwei Jahre nach Henry. Softwareunternehmer, sie ist mit ihrem Geld – dem Erbe von Henry – bei Stefan eingestiegen. Und hat die Firma dann geerbt, als Stefan beim Drachenfliegen abgestürzt ist. Irgendein Defekt am Schirm. Hieß es.«
   Der Mann musterte Ela. »Gibt es einen Grund, aus dem du mir das erzählst?«
   »Du bist nett. Ich mache mir Sorgen um dich. Nina sagt, du bist ziemlich reich?«
   »Reich ist relativ!«, sagte der Mann. »Nina und ich… wir wollen…«
   »Heiraten? Es geht immer so schnell bei ihr. Henry hat sie nach zehn Monaten geheiratet, Stefan schon nach sechs. Als könnte es gar nicht erwarten. Fährst du Motorboot? Hast du ein riskantes Hobby?«
   »Ela, ich freue mich, dass wir uns kennengelernt haben… aber ich fürchte ich muss jetzt gehen.
   »Ja. Sicher. Und pass auf dich auf.«
   Ela sah ihm nach, wie die Bar verließ. Und sie hoffte, dass es bei ihm nicht so kompliziert sein würde wie bei Henry und bei Stefan und den anderen, sondern dass er die Hochzeit platzen ließ. Und Nina dann wieder ihr gehörte. Ihr allein.
   ENDE

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H.P. Karr

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Moni Daurel:
Die beste Freundin
BNN 50/201 18.12.2021
© by author / R.Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung


15.12.21

Aus der Werkstatt

 Crime-City Ruhr - Polizeibericht 1.0

Neue Texte gibt es auch schon - aus dem Zyklus »Crime-City Ruhr« (von H.P. Karr)

Quelle: Funke-Medien / Collage: R.Jahn

Aus der Werkstatt:

Crime City Ruhr - Polizeibericht (Version 1.0)

Die Bundespolizei / bei einem Familienstreit / Die Polizei Essen / Die Polizei / Die Essener Polizei / sucht /meldet /fahndet / ermittelt im Fall eines gescheiterten Wohnungseinbruchs / berichtet von / eine Schlägerei /
Betrunkener 19-Jähriger fällt auf Gleise
eine Trickbetrügerin / eine falsche Spendensammlerin / ein Mann mit Maske
im Regionalexpress RE32 / Am Essener Hauptbahnhof / einen ominösen Unfall/
zwischen zwei verfeindeten irakischen Familien / an der Stadtgrenze Essen/Mülheim
am Hauptbahnhof
Die Einbrecherinnen / eine handfeste Auseinandersetzung/ zwei Diebinnen / der Marokkaner / am Hauptbahnhof Essen / bedrohte einen Schaffner / versuchte aus einem Drogeriemarkt etwas zu stehlen /
mit den Bildern aus einer Überwachungskamera
versucht ein Auto zu stehlen / Die Brieftasche gestohlen
einem Senior (79) / ein 61-jähriger Oberhausener /drei Männer im Alter von 23,, 29 und 34 Jahren / eine Frau (43) / vier Iraker im Alter von 16, 20 und 39 Jahren / Der Mann ist 20 bis 25 Jahre alt / südländisches Erscheinungsbild / der 31-jährige
eine Dreijährige / muss sich wegen eines illegalen Autorennens verantworten
bei Unfall verletzt / Randalierer bespuckt Polizisten / Opfer wurde telefonisch unter Druck gesetzt / versuchte eine Palme zu stehlen / auf frischer Tat ertappt /Mercedes beschlagnahmt
ein fünfstelliger Geldbetrag
ein Strafverfahren wegen Nötigung / legten ihm Fesseln an / ein freiwillig durchgeführter Alkoholtest / leistete erneut Widerstand/
schlief der Mann ein.
---
Crime City Ruhr – Polizeibericht
© R.Jahn

5.12.21

Krimi der Woche: Training lohnt sich

Trainingseffekt

Krimi von H.P. Karr

Der Kerl in dem Spongebob-Shirt fiel Scheuren auf, als er zum zweiten Mal an die Beinpresse ging, während er sich auf dem Crosstrainer abmühte.
   Er war zum ersten Mal am Samstag im Studio, weil er seinen Donnerstagstermin hatte canceln müssen.
   Scheuren ächzte. Seit er im Innendienst war, fehlte ihm die Bewegung. Die rothaarige Frau neben ihm schaute herüber.
   Spongebob trainierte schweigend und starrte aus dem Fenster. Scheuren setzte sich in die Rudermaschine. Aus dem Fenster konnte man in den Hinterhof schauen - drei Garagen, ein paar Mülltonnen und der Rückfront eines alten Bürgerhauses. In der ersten Etage brannte Licht. Es schien eine Werkstatt zu sein, eine Frau saß an einem Arbeitstisch. Wenn Scheuren sich nicht ganz täuschte, zeigte das Poster an der Wand hinter ihr einen Diamanten. Diaman... entzifferte er darunter.
   Spongebob trainierte weiter an der Beinpresse. Mit Blick auf das Fenster gegenüber.
   Scheuren war sich sicher, dass er ihn schon mal gesehen hatte. Lange her, vielleicht als er bei den Kollegen ausgeholfen hatte. Er lächelte der Rothaarigen zu, die nach ihm an die Rudermaschine wollte.
   Drüben in der Werkstatt räumte die Frau etwas in einen großen Stahlschrank. Dann machte sie das Licht aus.
   Scheuren machte sich auf den Weg in die Umkleide in der ersten Etage.
   Spongebob kam kurz darauf. Er zerrte eine Sporttasche, in der es klapperte, aus dem Schrank und verschwand damit in der Toilette. Scheuren ging hinterher und kam gerade dazu, als Spongebob ein Bein aus dem offenen Toilettenfenster schwang. Spongebobs Idee war gut: aus dem Fester über das Garagendach nach drüben zur Werkstatt der Diamanten-Frau.
   »Vergiss es!«, sagte Scheuren.
   Spongebob machte erst den Mund und dann das Fenster wieder zu.
   »Karl Schwamm«, erinnerte sich Scheuren. »Vier Jahre wegen Einbruchs. Richtig?«
   Spongebob zwinkerte. »Scheuren?«
   Scheuren nickte. »Damals KK7. Soko Villa.«
   »Verstehe.« Spongebob packte seine Sporttasche. »Ich geh dann mal!« Er drückte sich an Scheuren vorbei.
   Und auch Scheuren machte, dass er nach draußen kam. Vielleicht hatte er Glück und lief vorm Studio der Rothaarigen über den Weg.
   ENDE
   

   



H.P. Karr:
Training lohnt sich / Trainingseffekt
Badische neueste Nachrichten
48/2021 4.12.2021
© by author / R. Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung

28.11.21

Krimi Startup: Tote haben kalte Füße


Zwei Detektive, jede Menge Krimi und Comedy, dazu Berliner Lokalkolorit satt – das Duo Hans Rath und Edgar Rai fährt in "Tote haben kalte Füße" so ziemlich alles auf, was  Spannung und Entertainment verspricht.
Und es funktioniert –  der zweite Roman des Teams über die "Bullenbrüder" Holger und Charlie Brinks, der eine LKA Kommissar, der andere smarter Hauptstadt-Schnüffler, besticht mit Tempo und Dialogwitz, plus einer Prise Slapstick.

Der Fall der gekidnappten Startup-Unternehmerin Victoria ist übersichtlich und mit einigen sorgfältig gezeichneten Charakteren aus der Generation "Ich gründe mal eben was" bevölkert.
Die mörderischen Verwicklungen, in die Holger und Charlie auf der Suche nach Victoria geraten, werden nur nich getoppt der privaten Katastrophe, mit der sie sich konfrontiert sehen: ihre Mutter will zum vierten Mal heiraten.  rja

Großer Krimi-Spaß (Vier von fünf Sternen)



Rath und Rai:
Tote haben kalte Füße
Wunderlich, 2018,
283 Seiten

20.11.21

Krimi der Woche

Einsatz am Abend

Von H.P. Karr

Polizeihauptmeister Gerold Schwertfeger konnte nicht behaupten, dass er an diesem Augustabend gern zur Siedlung am Abteiberg hinausfuhr. Im provisorisch beleuchteten Carport von Haus Nummer 27 lief ein Betonmischer. Udo Brennecke ließ die zähe Masse in eine großzügig angelegte Grube fließen.
   »Wachtmeister!« Brennecke schaltete den Mischer aus. »Lassen sie mich raten: Ulla hat wieder angerufen?«
   Schwertfeger nahm seufzend seine Dienstmütze ab und wiederholte, was Brenneckes Nachbarin Ulla Pauly ihm gemeldet hatte. »Sie haben Ihre Frau Tina getötet und betonieren sie gerade hier ein.«
   »Das ist jetzt zehnte Mal, dass Ulla mich bei Ihnen anschwärzt«, seufzte Brennecke. Schwertfeger schaute zum Nachbarhaus, wo Ulla Pauly am Fenster darauf wartete darauf dass er Brennecke verhaftete. Oder was auch immer mit ihm machte. Jeder im Ort wusste, dass Ulla Pauly in ihren Nachbarn verliebt war - aber der nichts von ihr wissen wollte, weil er mit Tina verheiratet war. Brennecke reichte dem Polizisten eine Stange. »Hier - schauen Sie nach, ob ich hier gerade Tina im Beton verstecke.«
   Während Schwertfeger die Grube mehr der Form halber abstocherte, fuhr Brennecke fort: »Ich muss den Mischer morgen im Baumarkt zurückgeben, deshalb lege ich die Nachtschicht ein. Und Tina ist zu ihrer Schwester nach München gefahren.«
   »Verstehe.« Der Wachtmeister gab Brennecke die Stange zurück. »Nichts für ungut!«
   Schwertfeger stapfte zum Wagen und gönnte sich eine Zigarette. Dann ging er zu Brenneckes Grundstück zurück. Er sah gerade noch, wie der im Carport seine Nachbarin Ulla heftig küsste. »Nachdem du den Dorfbullen zehnmal mit deinen falschen Anzeigen genervt hast!«, hörte er Brennecke flüstern, »wird Schwertfeger sich keine Gedanken mehr machen, wenn die Leute wegen Tinas Verschwinden zu reden beginnen.« Er schaute zur Grube. »Und jetzt hilf mir, Tinas Leiche dort einzubetonieren.«
   Schwertfeger trat aus der Deckung. »Das reicht dann ja wohl für eine Verhaftung!«, sagte er. Und griff diskret nach der Dienstütze, die er vorhin vergessen hatte - und wegen der er eigentlich zurückgekommen war, um sie zu holen.


Best of H.P Karr – Band 1
Drei Kriminalstories

Geschäft um Mitternacht …
…oder: Abenteuer mit Anhalter
Man sollte sich schon genau anschauen, wen man so als Anhalter mitnimmt. Denn sonst gerät man in Gefahr, auf einmal mit einem flüchtigen Kriminellen unterwegs zu sein. Und dessen Pistole ist kein Spielzeug … oder doch? Um das herauszufinden, hat man nur eine einzige Chance.

Falsches Spiel um Rolfo Wolfo …
… oder: Sport braucht Mord
Das Stadion kocht, wenn die Tremonia spielt. Und wenn ihr Maskottchen aufläuft. Rolfo Wolfo, der Vereins-Wolf ist everybodys Darling. Einer, der für die Tremonia steht. Gerade jetzt, wo es der Dinkel-Bär darauf anlegt, ihm sein Revier streitig zu machen. Da kennt Rolfo keinen Spaß. Und kein Pardon.

Die Miete im Keller…
…oder: Wenn alte Damen nicht genug bekommen …
Der Vermieter von Emmy und Elly hat die Miete erhöht. Damit sich sein Häuschen besser rechnet. Womit er nicht gerechnet hat, ist die kriminelle Energie, die er mit seinem Verlangen bei den beiden alten Damen freisetzt.  

Best of H.P. Karr
Band 1
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H.P. Karr
Einsatz am Abend
BNN 46/2021 vom 20.11.2021
© by author / R.Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung

6.11.21

Krimi der Woche

 Der Mann, der zuviel wusste

Von Carl A. Loewe

Kommissar Schmitz muss klären, wer den Enthüllungsjournalisten Ben Steiner erschossen hat. Tatort ist das Büro, in dem der Journalist seine Enthüllungsreportagen über die Verbindungen zwischen Finanzwelt und Organisierter Kriminalität verfasst hat. Starb er deshalb – oder war es ein einfacher Raubmord? Denn Steiners teure Uhr und seine Brieftasche sind verschwunden. In seinem spartanisch eingerichtetem Arbeitsraum fehlen außerdem Laptop und Kameras. Am Aktenschrank mit den alphabetisch abgelegten Rechercheunterlagen ist die unterste Schublade aufgebrochen.
  Zuletzt hat Steiner recherchiert, wie aus dem Bauministerium öffentliche Gelder an dubiose Bauunternehmen geflossen sind. Dabei ist Abeilungsleiter Ansgar Zilonski in Steiners Blickfeld geraten. Eine anderes brisantes Thema, mir dem Steiner sich befasst hat, sind die Aktivitäten von Andy Adler.
  Der sich als seriöser Immobilieninvestor gebende Geschäftsmann verdient sein Geld mit illegalen Spielklubs. Das investiert er in Bauprojekte, die seltsamerweise oft von Ansgar Zilonski mit Fördergeldern unterstützt wurden.
  Aus den Daten von Steiners Mobiltelefon geht hervor, dass der Journalist letzte Woche mehrere Male sowohl mit Zilonski als auch Adler telefoniert hat. Wollte einer der beiden verhindern, dass Steiner seine Recherchen veröffentlichte?
  »Steiner bereitete einen großen Enthüllungscoup vor«, bestätigen die Kollegen des Toten. Als dann Steiners Laptop, die Kameras und seine Brieftasche wenige Meter vom Tatort in einer Mülltonne gefunden werden, ist Kommissar Schmitz klar, dass es sich nicht um einen Raubmord handelte. Steckt Andy Adler dahinter, der einen seiner Schläger hätte beauftragen können, Steiner auszuschalten? Oder Zilonski, der kein Alibi für die Tatzeit hat? Aber nicht deshalb klicken am Abend die Handschellen bei dem Ministerialbeamten.
  »Mordverdacht!«, sagt der Kommissar. »Denn bei Steiners Aktenschrank mit den alphabetisch geordneten Rechercheunterlagen war die unterste Schublade – mit dem Buchstaben Z – aufgebrochen und die Hälfte der Akte Zilonski fehlte, die Steiner penibel unter Z abgelegt hatte.«
  ENDE


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H.P. Karr

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Carl A. Loewe
Der Mann, der zuviel wusste
BNN 44/2021 vom 6.11.2021
© by author / R.Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung

29.10.21

Krimi der Woche

Tod auf dem Golfplatz

Von Carla Loewe

Kommissarin Lisa Schiller musste klären, wer den Golflehrer Steffen Klein im Fitnessraum des Golfclubs mit einem clubeigenen Fünfereisen erschlagen hatte. In der Tasche des Toten hatte man einen Barscheck über fünftausend Euro gefunden, heute ausgestellt von Magnus Starck. Der Finanztycoon war Stammgast des Golfclubs. Bevor die Kommissarin ihn befragte, sprach sie mit Bernie Jung, dem Keeper der Clubbar. »Magnus Starck saß auf der Terrasse, als Steffen Klein zu ihm trat«, berichtete er. »Steffen sagte im ins Gesicht, dass er eine Affäre mit Starcks Frau Ellen hätte und verlangte zehntausend Euro – sonst würde er intime Fotos von Ellen an die Klatschpresse leaken.« Bernie grinste. »Aber Magnus wäre nicht Magnus, wenn er nicht gehandelt hätte. Er hat Steffen fünftausend geboten – sonst gäbe es eine Anzeige. Steffen hat sich tatächlich mit einem Scheck von Magnus zufriedengegeben und sich davongemacht. Danach habe ich Magnus aus den Augen verloren – bis er eine halbe Stunde später wieder auf der Terrasse erschien. Gleich darauf kam seine Frau Ellen aus der Damenumkleide. Sie hatte ja offiziell eine Trainerstunde bei Steffen gebucht. Magnus hat sie abgefangen und ihr gesagt, dass ihre Affäre mit Steffen beendet sei. Er sagte: ›Er hat mein Geld genommen und ist abgehauen.‹ Ellen hat das geschluckt.«
   Fünf Minuten später hatte man dann den toten Steffen gefunden.
   Die Kommissarin befragte noch Ellen Starck, die seitdem kein Wort mehr mit ihrem Mann gewechselt hatte. »Vielleicht war es sogar besser, dass Magnus die Affäre mit den fünftausend Euro beendet hatte«, sagte sie. »Sonst hätte Steffen angefangen, mich zu erpressen.«
   Magnus Starck stand immer noch reglos auf der Terrasse. »Dieser Gigolo war nicht der erste, der diese Tour versucht hat«, sagte er bitter.
   "Aber der erste, der dabei sein Leben verloren hat!", meinte die Kommissarin. "Ich fürchte, ich muss Ihre Gattin verhaften, Herr Starck."
   "Was?" Der Tycoon wirkte fassungslos.
   "Ellen war wohl der Meinung, die Affäre sei nicht so einfach mit Geld zu beenden, sondern nur durch den Tod!", sagte Lisa Schiller. "Deshalb haben Sie ihn erschlagen, nicht wahr, Ellen? Bloß verrieten Sie sich eben selbst, als sie von den fünftausend Euro sprachen, die das Opfer unmittelbar zuvor von Ihrem Mann kassiert hatte."
   ENDE

 


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Carla Loewe
Tod auf dem Golfplatz
BNN 42/2021 23-10.-2021
© by author / R.Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung

12.10.21

Krimi der Woche

 Keinen Mucks, Oma!

Allein mit dem Räuber

Von Marek Stein

Hermine Gottlieb nahm das Telefon von der Kommode und stellte es auf den Couchtisch. Sie war siebenundsiebzig und alles ging recht langsam - aber es ging. Deshalb lebte sie auch immer noch allein hier in ihrem Häuschen am Waldrand, obwohl ihr Doktor Schneider riet, in ein Altersheim zu ziehen. Im Radio begannen die Nachrichten.
   »…weiterhin auf der Flucht ist der 25-jährige Jürgen Grote, der heute Vormittag die Bank in Lutterheide überfiel. Grote ist bewaffnet…«
   Hermine fuhr zusammen, als sie den jungen Mann entdeckte, der in der Terrassentür stand und eine Pistole auf sie richtete. Hermine erkannte den Bankräuber sofort. Im gleichen Augenblick klingelte das Telefon. Mit einem Sprung war Grote bei ihr.
   »Keinen Mucks, Oma!« Er stellte das Telefon auf die Kommode. Nach dem vierten Klingeln gab der Anrufer auf.
   »Sie müssen keine Angst vor mir haben«, sagte Hermine. »Ich bin nur eine alte Frau, die ...
   Das Telefon schrillte wieder. »Keinen Mucks!«, schnarrte Grote.
   »Das ist bestimmt Doktor Schneider!«, sagte Hermine. »Ich muss…«
   »Sie müssen gar nichts!«, sagte Grote. »Sie könnten beim Telefonieren versteckte Hinweise geben, dass ich hier bin.« Das Telefon klingelte weiter. Vier Mal, fünf Mal, dann gab der Anrufer auf.
   »Ich bleibe jetzt erstmal hier!«, entschied Grote.
   Es wurde dunkel. Kurz nach sechs tauchte eine Gestalt an der Terrassentür auf. Grote bemerkte sie nicht, weil er mit dem Rücken zur Tür saß. Dann ging alles blitzschnell. Die Tür flog auf, und als Grote herumfuhr, blickte er in die Dienstwaffe von Polizeihauptmeister Dörflein. »Keine Bewegung!«
   Widerstandslos ließ Grote sich Handschellen anlegen, während Dr. Schneider, der mit Dörflein hereingekommen war, Hermine den Puls fühlte.
   »Sie hätten mich telefonieren lassen sollen«, sagte Hermine zu Grote. »Wissen Sie, Dr. Schneider hat für uns Senioren eine Telefonkette eingerichtet. Jeder ruft gegen vier Uhr nach Plan den Nächsten an. Wenn sich jemand nicht meldet, sieht Dr. Schneider nach dem Rechten.«
   »Genau«, sagte Dr. Schneider etwas betreten. »Und die Polizei habe ich mitgenommen, weil ich Angst hatte, dass ich unterwegs dem flüchtigen Bankräuber begegnen könnte.« 


Best of H.P Karr – Band 1
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Das Stadion kocht, wenn die Tremonia spielt. Und wenn ihr Maskottchen aufläuft. Rolfo Wolfo, der Vereins-Wolf ist everybodys Darling. Einer, der für die Tremonia steht. Gerade jetzt, wo es der Dinkel-Bär darauf anlegt, ihm sein Revier streitig zu machen. Da kennt Rolfo keinen Spaß. Und kein Pardon.

Die Miete im Keller…
…oder: Wenn alte Damen nicht genug bekommen …
Der Vermieter von Emmy und Elly hat die Miete erhöht. Damit sich sein Häuschen besser rechnet. Womit er nicht gerechnet hat, ist die kriminelle Energie, die er mit seinem Verlangen bei den beiden alten Damen freisetzt.  

Best of H.P. Karr
Band 1
bei thalia.de
bei buecher.de
bei weltbild.de
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Marek Stein:
Allein mit dem Räuber
BNN 40/2021vom  9-10-2021
© by author / R.Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung

7.10.21

Crime-City Ruhr Werkstatt 01

Crime-City Ruhr

Ein Krimi-Projekt

Die Fakten:
Essen, gegründet um 850 herum, hat derzeit um die 580.000 Einwohner (Stand 2020) und liegt im Zentrum des Ruhrgebietes, einer Wirtschaftsregion und  städtischem Ballungsraum im Westen Deutschlands.
Essen ist die viertgrößte Stadt in Nordrhein-Westfalen und gehört zu den zehn größten Stadten Deutschlands.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Essen

Der literarische Schauplatz
Essen-Krimis - der Fakten-Flash:
Als Geburtsstunde des Ruhrgebietskrimis gilt "Anita Drögemöller oder Die Ruhe an der Ruhr" (Diogenes Verlag 1975, neu bei Klartext 2008)  von Jürgen Lodemann (*1936 in Essen). Verfilmt als deutscher Luderfilm 1976.

NRZ-Polizeireporter (NRZ Düsseldorf und Essen) Friedhelm Werremeier (1930 - 2019) schuf den ersten TATORT, (Taxi nach Leipzig", 1970) und die Filme/Romane mit dem Hamburger Kommissar Trimmel.

Horst Bieber (*1942 in Essen + 2020 in Hamburg), lernte bei der WAZ Essen, später bis 1997 Politikchef der ZEIT. Zahlreiche Krimis. Deutscher Krimipreis.  In "Kaiserhof" (1996) erzählt er von einem Einbruch im Riffifi-Stil in eine Essener Bank. (Tatort: Essen Innenstadt) Der "Kaiserhof" des Romans korrespondiert mit dem realen "Königshof", wo zuletzt der kaufhof ansässig war. Nach der Schließung des Kaufhauses wird die Immobile aktuell in ein "Königshof-Center" ungewandelt.

Tatort-Kommissar Heinz Haferkamp (Hansjörg Felmy) ermittelte 1974 – 1980 (20 Folgen) in Essen. Haferkamp – geschieden (Ex-Frau Ingrid = Karin Eickelbaum)  Bulettenesser, Trenchcoatträger, Tüftler. Wurde abgelöst von Götz George alias Horst "Schimmi" Schimanski. Haferkamps Assistent war Willi Kreutzer, den Willy Semmelrogge spielte, Vater des heutigen Bad Boys Martin Semmelrogge.
Drehbuchautor Karlheinz Willschrei (1939 – 2003) war in Essen  ("in einem Arbeiterviertel") aufgewachsen. Zahllose Drehbücher, u.a. Erfinder "Ein Fall für Zwei" etc.

2002 gründet der Essener Lars Schafft, Student und freier Mitarbeiter der NRZ die Internet-Plattform krimi-couch.de. Rezensionen, Autorenportraits etc. Grimme Online Award. Bis 2017 Chefredakteur ebendort, dann ausgeshieden, lebt jetzt in Norden (Ostfriesland).

Die krimi-couch existiert seit 2005 auch als regelmäßige Krimi-Veranstaltung des Essener "krimi-Pfarrers" Steffen Hunder, der die Krimirunde mit Autoren und Lesern in Kopertauon mit der Internet-Pattform ins Leben rief.
https://gesineschulz.wordpress.com/tag/essener-krimi-couch/


Essen im Krimi – Krimiautoren aus Essen, Autoren, die über Essen schreiben:

Mischa Bach (*1966), lebt in der nähe des Uni-Klinikums. Drehbuchautorin ("Polizeiruf 110"). Malerin, Dramatikerin, sowie Kreativ-Coach (Sprechstunde im Unperfekthaus). Im Moment noch Organisatorin des Essener Krimistammtisches.

Arnd Federspiel (*1966 in Oberhausen). Schauspieler, Autor, Übersetzer. Sein Name ist – unter anderem - Cotton, Jerry Cotton. (Bisher rund ein halbes  Dutzend Cotton-Romane). Lebt in Essen.

Karr & Wehner
Autorenteam mit dunkler Vergangenheit. Geboren 1955 und 1949, wuchsen beide in Essen auf. Besuchten mit sechs Jahren Abstand dieselbe Schule (Allfred Krupp Schule in Frohnhausen). Schrieben 1994 bis 1997 die vier legendären "Gonzo"-Krimis um einen Videogeier in Essen (angelehnt an den realen Wolfgang Wiebold). (Schauplätze: ganz Essen, besonbers Westviertel und Nordviertel. Motiv in "Geierfrühling" = alte Kinios in Essenb, Motiv in Rattensommer = alte Bunker in Essen)
Wehner: Jahrelang in der Erwachsenenbildung and er VHS Essen tätig, jetzt im Ruhestand und in Iserlohn.
Karr (alias Reinhard Jahn) Autor, Kritiker, Krimi-Experte, Büro in Altendorf,


Ursula Sternberg (*1958 in Duisburg), lebt (jetzt) in Rüttenscheid. Arbeitet in der IT-Branche.
Schuf als Krimiautorin die Privatermittlerin Toni Blauvogel, mit Büro am Isenbergplatz (Holsterhausen) und Teilnehmerin an einem Nachbarschaftstauschprojekt, wo sie ihre Dienstleistung als Schnüfflerin anbietet.  (Vier Romane, 2007  bis 2011, davon "Nachtexpress" mit Schauplatz EVAG) Dann: Thriller "Ruhrbeben" über die Auswirkung von  Fracking auf den Grundwasserspiegel in Essen


Thomas Schweres (*1959 in Essen), Journalist (BILD; RTL, teuto-tele, SAT1, dann  selbständig), Gerichts- und Polizeireporter für diverse TV-Sender. Betreibt seine  eigene TV-Produktion (telefacts.tv). Krimiautor seit 2014 mit "Die Abtaucher", einem Ruhrgebietskrimi mit Kommissar Schüppe von der Kripo Gelsenkirchen und dem TV-Boulevard-Reporter Balzack. Bis jetzt fünf Romane.
Portrait in der WAZ: https://archive.is/tncmg

Klaus Heimann
(*1959 in Essen) lebt in Haarzopf. Er arbeitete als Controller und begann vor drei Jahren zu schreiben. Bisher fünf Kriminalromane.  Serienfigur ist der Essener Hauptkommissar Siggi Siebert.
Portrait im lokalkompass https://goo.gl/fMto7f


Mike Steinhausen
(*1969 in Essen), Polizeibeamter im Kriminaldienst. Historische Kriminalromane und aktuelle Krimis mit Essener Schauplätzen. Historisch "Operation Villa Hügel" (2013). Bisher fünf Romane (davon zwei historisch)
Portrait dazu in der WAZ: https://archive.today/OCdoq


Daniel Raifura (*1979 in Essen).
Sozialarbeiter in  der Kindernotaufnahme. Krimiautor seit 2010 mit "und nacht kommen die Schatten". Im Mittelpunkt dieses und der beiden folgenden Romane stehen die Sozialarbeiterin Tanja Engel und der homosexuellen Kommissar Jäger.  Die Schauplätze der Romane sind in ganz Essen verteilt. Darüber hinaus gehört  Raifura als Autor von Kriminalstücken zum Theater Extra, einer freien Theatergruppe in Essen Borbeck.
Portrait in der NRZ  2014 von Pascal Hesse   https://archive.is/owtcf


Gesine Schulz,
ehemalige Bibliothekarin, Kinder- und Jugendbuchautorin, Krimiautorin. Erfinderin der kriminalistisch begabten Putzfrau Karo Rutkowsky. Gesine Schulz "erfand" 2004 auch den "Internationalen Tag der Putzfrau" ("Weltputzfrauentag"), der am 8.11. begangen wird. Gesines Schulz' Kriminalstories spielen i.d.R. in  Essen ("Der Beuys von Borbeck") Ihre Detektivin Karo hat ihr Büro im oberen Geschoss der "Lichtburg"
Portrait von Jennifer Schmacher  https://goo.gl/FcrB44


Conny Lens
alias Friedrich Hitzbleck (*1951 in Essen) lebt heute in Datteln. Kaufmännischer Angestellter, seiz 1988 Schriftsteller. Veröffentlichte erst im Selbstverlag, dann bei Haffmans die Romenserie "Steeler Straße". Helden sind der abgebarnnte Privatdetektiv Wolli Schröder und seiner Lebensgefährtin. (fünf Romane). Weitere Romane, Hörspiele. Dann seit 1997 Drehbuchautor, besonders für "SOKO 5113" (später SOKO München).


--to be continued
mit: Krimi in  Essen – Essen im Krimi

Zitate on  location (Auswahl)

Ullstein Western

Ullstein Western

 


 Zwischen 1974 und 1979 erschienen hier (laut pulverrauch.de)  53 Titel.
Hier ein Zufallsfund aus einem Bücherschrank - mit, wie man so sagt: deutlichen Benutzerspuren
Clay Fisher : Gefährtin des Wolfs
Original: Yellowstone Kelly,
Deutsch von Elisabeth Böhm
158 Seiten Ullstein 3039, 1974

"Clay Fisher" war ein Pseudonym von Henry „Heck“ Allen (1912 - 1991), der auch als "Will Henry" publizierte

11.9.21

Krimi der Woche

Tipps aus dem Knast

Von Marek Stein

Vor einem halben Jahr hat Kommissar Brenner Arno Scheffler verhaftet und damit für das Ende der Einbruchsserie des »Villenschrecks« gesorgt. Als Service-Techniker der Supersec GmbH hat Scheffler sozusagen an der Quelle gesessen. Er baute die Alarmanlagen in den Villen ein, in die er später einbrach. Denn schließlich kannte er alle Möglichkeiten, um den Alarm auszuschalten. Die Richter haben Scheffler wegen zehn Einbrüchen zu drei Jahren verurteilt. Die sitzt er gerade in der JVA ab - doch jetzt gibt es plötzlich wieder Einbrüche in Villen mit Supersec Alarmanlagen. Am 3. August in der Bernauer Straße, am 6. August in der Ronsdorfer Allee und am 11. August in der Schillerstraße. »Villenschreck 2.0« titelt die Presse. Für Kommissar Brenner ist schnell klar, dass Arno Scheffler aus dem Knast heraus jemandem Tipps für Villen gibt, bei denen er früher die Alarmanlagen eingebaut hat!
   Im Besucherbuch der JVA sieht der Kommissar, dass Scheffler außer von seiner Mutter nur von seinen alten Kumpeln Steffen Markert und Fred Patzke besucht wird.
   Brenner kennt die beiden gut. Markert ist der Wirt des »Schwarzen Loch«,  Schefflers Stammkneipe. Patzke hat dort mit Scheffler regelmäßig gekickert.
   Der Kommissar hat die beiden gerade zur Befragung vorführen lassen, als die Meldung hereinkommt, dass in der vergangenen Nacht ein unbekannter Täter in die Villa in der Uhlandallee 33 eingestiegen ist. Natürlich ein Haus mit Supersec Alarmanlage.
   Als Brenner gleich darauf  Markert fragt, ob Scheffler ihn mit den Infos zu den Alarmanlagen versorgt und er der Einbrecher ist, wird der Kneipier wütend: »Was soll das? Ich mag Scheffler, deshalb besuche ich ihn. Einbrüche? Welche Einbrüche? Meine Kneipe macht genug Arbeit. Da kann ich nicht noch nebenbei in zwei Wochen viermal einbrechen.«
   »Damit wäre die Sache wohl geklärt!«, sagt Kommissar Brenner, Handschellen klicken um Markerts Handgelenke. »Ha!«, protestiert der »Was soll das? Ich weiß gar nichts von  Einbrüchen.«
   »Falsch!«, sagt Brenner, »Sie wissen entschieden zuviel. Zum Beispiel dass es sich aktuell um vier Einbrüche handelt – obwohl der vierte Einbruch erst unmittelbar vor unserem Gespräch bekannt geworden ist.«
   

   


Marek Stein
Tipps für gute Freunde
BNN 38/2021 /11.9.2021
© by author / R.Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung

28.8.21

Krimi der Woche

Mord unter heißer Sonne

Von Don Ridgemond

Die Streifenrunde von Polizeihauptmeister Rudi Hansen führte von Kleinberghusen an Bruno Eybes Hühnerfarm vorbei bis zu Rita Grabbes Tankstelle. Vierzig Kilometer, bei 30 Grad im Schatten kein Vergnügen.
   Dass Hansen die Streife trotzdem gern fuhr, lag an dem warmen Lächeln und der kalten Cola, mit der Rita Grabbe ihn stets empfing.
   An der Bushaltestelle bei Eybes Hühnerfarm lehnte ein Fremder in einer alten Jeansjacke. Fünf Minuten erreichte Rudi die Tankstelle - und fand Rita. Sie lag neben der leeren Kasse. Ein Zündkabel war um ihren Hals geschlungen.
   »Erwürgt«, sagte Doktor Schiller aus Kleinberghusen wenig später. Mit ihm war Hansens Revierleiter, Hauptmeister Bolker zur Tankstelle gekommen.
   Hansen ballte die Fäuste. »Den Kerl bringe ich um!«
   »Kühl dich ab!« Bolker warf zwei Euro in Ritas Cola-Automaten. Eine Dose polterte aus dem Warenschacht und wurde dabei kräftig durchgeschüttelt. Eine Anzeige blinkte: Leer
   Bolker riss die Dose auf. Die geschüttelte Cola spritzte auf sein Hemd.
   Bolker fluchte. Hansen lief zum Streifenwagen. Er ahnte, wo er den Mörder finden konnte.
   Als er die Bushaltestelle erreichte, war der Fremde verschwunden. Nur der alte Hinnerk hockte auf der Bank.
   »Hier stand vorhin noch ein Kerl?«, fragte Hansen.
   »Den hat der Ole mitgenommen«, sagte Hinnerk. »Ins Dorf!«
   Oles Pickup parkte vorm Dorfkrug vom Kleinberghusen. Hansen ging hinein. Der Fremde kam gerade von der Toilette. Die Jeansjacke hatte er sich um die Schultern gehängt.
   »Waren Sie vorhin an Ritas Tankstelle?«, fragte Hansen.
   »Kann mich nicht erinnern!«
   Hansen riss dem Fremden die Jeansjacke herunter. Auf dem Hemd des Mannes waren große, feuchte, braune Flecke zu sehen.
   »Der Cola-Automat in Ritas Tankstelle war fast leer«, sagte Hansen und zog seine Waffe. »Die letzten Dosen wurden durchgeschüttelt, bevor sie herauskamen. Und wenn man eine geschüttelte Dose aufmacht, passiert natürlich so etwas.«
   Der Fremde wich zurück. Hansen hob die Waffe.
   »Das reicht!« Hauptmeister Bolkers Stimme dröhnte durch die Kneipe. »Steck ein, Rudi!«
   Hansens Hand zitterte. Dann senkte er die Waffe und sah zu, wie Bolker dem Fremden Handschellen anlegte.
   ENDE

   
 

 


Don Ridgemond
Mord unter heißer Sonne
BNN 34/2021
© by author / R.Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung

14.8.21

Krimi der Woche

 Ein Fall für Käthe

Von H. P. Karr

Kommissarin Käthe Hammerschmidt war zwar mit ihren 71 Jahren die älteste Kriminalbeamtin im Präsidium, aber zum alten Eisen zählte sie damit noch lange nicht. Sie konnte nicht nur auf vierzig Jahre Berufserfahrung zurückblicken, sondern kannte auch fast jeden aus ihrem Revier von Kindesbeinen an. Entsprechend überrascht war sie, als sie erfuhr, dass man Dirk Bronnen verhaftet hatte – wegen Mordverdacht.
   »Bronnen ist in das ›Alte Eck‹ am Markt eingebrochen«, sagte Käthes Kollege. »Wollte den Spielautomaten knacken. Als Kurt Brendel, der Wirt, ihn überrascht hat, hat er ihn erschlagen.«
   Käthe schüttelte den Kopf. »Dirk ist kein Mörder.«
   Ihr Kollege klopfte auf die Akte. »Am Tatort waren seine Fingerabdrücke, der Tote hatte Dirks Halstuch in der Hand. Den Einbruch gibt Dirk zu. Aber nicht den Mord.«
   Im »Alten Eck« spülte Ina Brendel Gläser.Sie musterte Käthe erstaunt. »Kripo? Sind Sie nicht zu alt dafür?«
   Käthe lächelte. »Der Tote war Ihr Vater?«
   Ein junger Rotschopf kam aus der Küche.
   »Rolf Dengler, mein Verlobter«, sagte Ina. »Wir wohnen über die Kneipe. Vater lebte in der zweiten Etage. Als wir letzte Nacht etwas hörten, sah Rolf nach ... und fand Vater.«
   »Er hatte Dirks Halstuch in der Hand«, sagte Dengler.
   Käthe sah sich in der Kneipe um. »Die Geschäfte laufen schlecht?«
   Rolf lächelte. »Wir modernisieren bald. Bloß Inas Vater wollte das nicht. Und er war der Besitzer.«
   Am Abend saß Käthe Hammerschmidt mit ihrer Tochter und deren Mann zusammen. Käthe wohnte seit dem Tod ihres Mannes in der Dachgeschosswohnung.
   »Morgen früh werfe ich dich höchstpersönlich aus dem Bett, wenn das Frühstück fertig ist«, sagte ihre Tochter. »Mein Rufen hörst du ja sowieso nie!«
   Käthe stand auf. »Ich muss noch einmal weg!«
   Es war kurz vor Mitternacht, als sie in das »Alte Eck« kam. Ina bediente. Rolf stand hinter dem Tresen. Käthe nahm Ina beiseite. »Rolf hat Ihren Vater umgebracht, nicht wahr?«
   Ina wurde blass.
   »Ihr Vater konnte im zweiten Stock die Geräusche des Einbrechers nicht hören«, sagte Käthe. »Sie und Rolf schlafen dagegen über der Kneipe. Sie haben den Einbrecher gehört. Rolf ging nachsehen, Dirk Bronnen floh. Dann hat Rolf Ihren Vater heruntergelockt und ihn getötet. Er will die Kneipe modernisieren.«
   Ina schluckte. »Ich ... ich liebe ihn doch!«
   »Er ist ein Mörder!«, sagte Käthe und zog ihre Handschellen heraus.
    
ENDE

 

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Ein Mord in einem verschlossenen Raum, ein tückisch arrangierter Unfall, ein vergifteter Drink – in jedem Fall ein Fall für Kommissarin Katja Kampp von der SOKO RUHR. Mit messerscharfer Kombinationsgabe ermittelt die clevere Kriminalistin innerhalb kürzester Zeit, wer der Täter ist.
H.P. Karr

Ein Fall für Kommissarin Katja Kampp

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H.P. Karr
Ein Fall für Käthe
Badische neueste Nachrichten
32/2021 vom 14.8.2021
© by author / R.Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung

13.8.21

Ein Fall für Kommissarin Marlene Kemper

Abrechnung am Hellweg

Bochum-Ratekrimi von H. P. Karr

Enno Jung ist von einem Wagen überrollt worden. »Zweimal«, stellt der Rechtsmediziner fest. »Einmal vor, einmal zurück. Gegen drei Uhr nachts.« Der Tote liegt am Harpener Hellweg an der Zufahrt zum Berghofer Holz, unweit der Walderlebnisschule. Reifenspuren gibt es zuhauf.
   »Das ist kein Unfall mit Fahrerflucht!«, sagt Kommissarin Marlene Kemper zu ihrem Kollegen Fuchs. »Enno Jung hat sieben Jahre wegen Raubes in der Krümmede gesessen. Gestern wurde er entlassen. Heute ist er tot. Und die Beute des Raubes von damals ist immer noch verschwunden.«
   Fuchs untersucht die Taschen des Toten. Zieht dicke Geldbündel heraus. »Fünfzehntausend Euro!«
   »Das war in etwa der Wert der Juwelen, die Jung und sein Komplize Gerold Benneter damals beim Überfall auf das Geschäft am Kurt-Schumacher-Platz erbeutet haben. Jung hat den Schmuck wohl jetzt aus dem Versteck geholt und versilbert. Aber dann kam er nicht mehr dazu, mit Benneter zu teilen.«
   »Gab es damals bei dem Raubüberfall nicht eine Tote?«, erinnert sich Fuchs.
   »Richtig«, sagt Marlene Kemper. »Vera Schmitt, 22, Verkäuferin, verlobt mit Peter Holl. Einer der Räuber schoss sie rücksichtslos über den Haufen.«
   Das Handy der Kommissarin läutet. »Ich möchte Ihren Schutz!«, sagt ein Mann hysterisch. Es ist Gerold Benneter, Jungs Komplize von damals. Er hat ebenfalls für seine Beteiligung an dem Juwelenraub gesessen. »Aber nur drei Jahre, weil ich nicht geschossen habe«, sagt er gleich darauf, als er im Büro der Kommissarin im Präsidium an der Uhlandstraße sitzt. »Das war Enno. Der hatte auch die Beute versteckt und sieben Jahre den Mund gehalten. Hat mich immer wieder vertröstet. Wollte erst teilen, wenn er aus dem Knast heraus war. Aber dann hat ihn wohl dieser Irre umgelegt.«
   »Welcher Irre?«
   »Der Verlobte der toten Verkäuferin!«, sagt Benneter. »Schwor damals Rache für seine Vera. Mich will er bestimmt auch töten.«
   Peter Holl, der Verlobte der toten Vera, ist ein vergrämter Mann in einer muffigen Wohnung in Gerthe.
   »Enno Jung ist tot«, sagt Marlene Kemper. »Überfahren!«
   Holls Augen leuchten auf. »Der hat's verdient!«, sagt er. »Er hat mir meine Vera genommen.«
   »Sie sind verdächtig«, sagt die Kommissarin. »Wie sieht es mit einem Alibi aus?«
   »Hab ich nicht!« Holl zuckt mit den Schultern. »Vielleicht war's sein Komplize Benneter. Hat ihm da am Berghofer Holz aufgelauert und ihn überfahren!«
   »Nein, hat er nicht«, sagt Marlene Kemper. »Der Mörder sind Sie, Holl!«
Warum?
Lösung nach der Werbung....




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H.P. Karr

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Lösung: 

Holl weiß, dass Jung am Berghofer Holz überfahren worden ist, was die Kommissarin niemals erwähnt hat.
   
   
   

6.8.21

Peter Kersken:
Zechensterben

Oberhausen in der Mitte der 60 Jahre, während der Fussballweltmeisterschaft 1966.
Ein 14jähriger ist von einer Brüclke gefallen - Unfall, Mord, Selbstmord?
Inspektor Manfred "Manni" Wagner von der Kripo nutzt seinen Urlaub, um den Tod des Jungen zu untersuchen.
Die Recherchen führen ihn tief ins Arbeitermilieu von Oberhausen - das ist für ihn auch eine Rückkehr zu seinem Bruder, der dort wohnt, und zu dem der Kontakt lange abgerissen war. Das Rätsel um den Tod des Jungen scheint bis in die Zeit des Krieges und die Nachkriegszeit zu führen.

Der Roman hat eine schön gezeichnete, dichte Atmospähre. Das Leben in den Sechzigern wird detailfreudig beschrieben. Auch die damalige Situation des "Zechensterbens" im Ruhrgebiet, der großen Bergbaukrise, findet Eingang in die Geschichte. Den roten Faden bildet die Fußballweltmeisterschaft und der Weg der deutschen Mannschaft zum Spiel von Wembley.
Viel Lokakolorit, eine spannende Krimihandlung - ein rundum gelungener Ruhrgebietskrimi.
Reinhard Jahn WDR5 Mordsberatung

ZECHENSTERBEN ist der 3.Teil der Reviersaga von Peter Kersken
1.Tod an der Ruhr
2.Im Schatten der Zeche

Peter Kersken
Zechensterben
Köln: EMONS
2011

17.7.21

Krimi der Woche

Mord ist Übungssache

Von Manfred Mainau

Als Frank Benneter mit seinem Pickup nach Friesensand kam, verteilte Polizeiobermeister Forster von der Dorfwache gerade das Foto eines schmalgesichtigen Mannes in Häftlingskleidung an die Männer von der freiwilligen Feuerwehr. »Das ist Ludo Czech! Ein dreifacher Mörder - das nehmen wir jedenfalls an. Aus der JVA Nordham geflohen und zuletzt hier in der Gegend gesehen. Ist das klar?«
   »Ja!«, brüllten die Männer.
   »Wir nehmen an, dass er sich in der Nähe von Benneters Hof befindet!«, fuhr der Polizist fort. »Wir nehmen an, dass der Typ drei Frauen stranguliert hat!«
   Frank Benneter schwang sich jetzt hinters Steuer seines Pickups und raste davon. In Gedanken war er bei Thea, seiner Frau. Sie war allein auf dem Hof.
   Seit zwanzig Jahren war Frank nun schon mit Thea verheiratet. Inzwischen fragte er sich, was er jemals an ihr so attraktiv hatte finden können. Während er über die schmale Zufahrt dem Hof entgegenraste, entstand vor seinem inneren Auge das Bild eines Lebens ohne Thea. Frank ging vom Gas und ließ den Wagen langsam weiterrollen.
   Der Suchtrupp fand Frank Benneter zusammengebrochen neben der Leiche seiner Frau. Thea Benneter lag in der verwüsteten Küche, eine Wäscheleine um ihren Hals. Wachtmeister Forster bahnte sich den Weg zu Frank.
   »Er hat sie umgebracht!«, schrie Frank. Der Polizist gab dem Chef der Freiwilligen Feuerwehr ein Zeichen.
   Der junge Mann, der sich gleich darauf in die Küche schob, glich in verblüffender Weise dem Fahndungsfoto, das der Wachtmeister verteilt hatte.
   »Dieser Mann...« Frank sprang auf. »Das ist der Mörder!«
   »Das ist Hauptkommissar Quandt vom LKA!«, sagte der Dorfpolizist. »Er kam, um mir den Männern von der Freiwilligen Feuerwehr ein neues Fahndungskonzept zu üben, bei dem die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis mit der Polizei zusammenarbeiten sollen. Zu diesem Zweck spielte er den Frauenwürger Ludo Czech, und wir hatten den Auftrag ihn zu fassen.«
   Ende

 

 

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Mord nach Rezept - Band 22 
Abgerechnet wird am Schluss:
Zwei Dutzend spannende Krimis

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Es geht um Mord - um scheinbar perfekt ausgetüftelte Morde, um spontane Taten, um tödliche Verbrechen. Von den Nordseeinseln bis zu dem bayerischen Alpen. Es geht um Kommissare, die die richtigen Fragen stellen, um dem Täter am Ende auf die Spur zu kommen - die aber auch manchmal arg danebenliegen. Aber nicht für lange.
Außerdem geht es auch noch um Betrug, Überfall und Raub, um Liebe, Leidenschaft, Gier und Eifersucht. Und für alle Fälle gilt: Abgerechnet wird zum Schluss.



Manfred Mainau
Mord ist Übungssache
Badische neueste Nachrichten
28/2021 vom 17.7.2021  
 © by author /R.Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung

3.7.21

Krimi der Woche:
Der Mann im Wald

Julia und der Mann im Wald

Von H. P. Karr

Julia lag am Ufer des Waldsees auf ihrer Decke, als der Mann sich näherte. »Verschwinden Sie! Das ist ein Privatbesitz!« Er war Anfang Vierzig, sah gut aus. »Ich bin Robert Beck!«
   Julia war irritiert. Wie konnte Cilly Schmitt glauben, dass er ein Mörder war? Als Beck sie in seine Jagdhütte einlud, sagte Julia ja. In einem Schuppen neben der Hütte stand seine schwere Limousine. Daneben war ein Satz Reifen gestapelt.
   »Kann es sein, dass ich deinen Namen schon einmal gehört habe?«, fragte Julia, als sie bei einem Glas Wein vor der Hütte saßen. »Im Zusammenhang mit dem Mordfall Schmitt?«
   »Ich war ... Cilly Schmitts Liebhaber«, gab er zögernd zu. »Ihr Mann kam dahinter, Cilly flüchtete sich zu einer Freundin ... aber kam dann zurück und erschoss ihn. Sie sagt allerdings, sie habe einen Wagen wie meinen aus der Garagenauffahrt kommen sehen. Im Haus habe sie dann ihren toten Mann gefunden und in Panik die Waffe neben der Leiche aufgehoben - deshalb fand man ihre Fingerabdrücke daran. Man nahm Cilly fest, und wohl um sich zu entlasten, erzählt sie seitdem die Geschichte, dass sie in der Mordnacht meinen Wagen vorm Haus gesehen hat.«
   »Und?«, fragte Julia. »Warst du da?«
   »Man hat die Reifenabdrücke in der Auffahrt gesichert und mit den Profilen an meinem Wagen verglichen - sie stimmten nicht überein.«
   »Dann bist du unschuldig?«, fragte Julia.
   »Natürlich.« Er wollte sie an sich ziehen, doch Julia wich ihm aus. »Ich möchte heim. Kannst du mich fahren?«
   Gleich nachdem er sie daheim abgesetzt hatte, rief sie Kommissar Breuer an.
   »Beck hat die Sommerreifen von seinem Wagen abgenommen und in seiner Jagdhütte versteckt«, sagte ist. Der Kommissar schimpfte.
   »Sie hatten recht«, sagte Kommissar Breuer, als Julia zur Jagdhütte kam. »Das Profil von Becks Sommerreifen stimmt mit den Abdrücken in Schmitts Garagenauffahrt überein. Beck hat auch schon gestanden. Er hat Cilly Schmitts Gatten getötet, damit Cilly zu einer reichen Erbin wurde, um die er sich kümmern konnte.«
   Zwei Beamte führten Beck ab. Er starrte Julia überrascht an. »Du?«
   »Glücklicherweise hat Cilly Schmitt den besten Anwalt der Stadt«, meinte Kommissar Breuer.
   »Den besten Anwalt?« Beck lachte. »Wer soll das sein?«
   »Ich!«, sagte Julia.

   ENDE



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Ein Mord in einem verschlossenen Raum, ein tückisch arrangierter Unfall, ein vergifteter Drink – in jedem Fall ein Fall für Kommissarin Katja Kampp von der SOKO RUHR. Mit messerscharfer Kombinationsgabe ermittelt die clevere Kriminalistin innerhalb kürzester Zeit, wer der Täter ist.
H.P. Karr

Ein Fall für Kommissarin Katja Kampp

bei amazon


Für seine aktuellen Ratekrimis erfand der Essener Autor H.P. Karr die ebenso clevere wie attraktive Hauptkommissarin Katja Kampp von der SOKO Ruhr. Sie ermittelt überall dort zwischen Duisburg und Dortmund, wo Erfahrung und Kombinationsgabe gefragt sind. Das Besondere an ihren Fällen: Die Leser können gemeinsam mit der Kommissarin ermitteln - und wenn sie genau aufgepasst haben, wissen sie am Ende genau so viel wie die Kommissarin und können den Täter überführen.







H.P. Karr: Der Mann im Wald
Badische neueste Nachrichten
26/2021 vom 3.7.2021
© by author / R.Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung


27.6.21

Thriller in den Fifties:
Wer war Nana Horn?


"Nana Horn", wahrscheinlich identisch mit der "Maria Hocke van Horn" vom publizierenden H.H. Verlag, in dem auch Nana Horns "Die Dirne von Konstanz" und "Der Engel mit den langen Fingern" erschienen, schrieb "Alle Blonden müssen sterben".
Der innere Klappentext (siehe unten) ist ein schönes Beispiel von Marktschreier-Marketing anno 1954.
Und wir wagen mal zu bezweifeln, dass das "Autorenfoto" auf dem Cover eine echte Nana Horn zeigt.



Nana Horn
Alle Blonden müssen sterben : Kriminalroman....
Frankfurt a. M. : HH-Verlag,
Erscheinungsdatum: 1954
Einband: Halbleinen, Broschiert.


NANA HORN lesen...
...heißt ganz gewiß auch für Sie, eine alte Bekanntschaft erneuern. Seit Jahren erschienen unter den verschiedensten Pseudonymen Romane, Tatsachenberichte
und Reportagen unserer Autorin in den großen Illustrierten von heute.
Diese junge Frau erlebte selbst ein durchaus ungewöhnliches Schicksal — ebenso erschütternd wie unglaublich,ebenso unterhaltsam wie abwechslungsreich. Aus diesem tiefen Grund eigener Erfahrung kommen wohl die lebendigen Figuren ihrer Romane, aus der Weltkenntnis der Autorin die plastischen, blutvollen  Schilderungen fremder Länder und Sitten, aus ihrer nie versagenden sprudelnden Phantasie die ungemein spannende Handlung jedes einzelnen Buches, welches wir Ihnen vorlegen.
„Alle Blonden müssen sterben“ erschien zuerst in der Illustrierten „Der Stern“. Die aufregende Formulierung stammt aus der Feder eines phantasievollen, krıminalistisch interessierten Journalisten. Wie ein sympathischer Hamburger Weltreisender davon gepackt wird, wie das Geschick einer schönen blonden Frau unter dem Einfluß dieses Satzes sich wandelt, wie ein Netz von Vermutungen, Verdacht und Angst von hier aus über halb Europa gezogen wırd, das müssen Sie selber lesen. Und wenn Sie aufatmend das Buch schließen, werden Sie zugeben, daß Sie wirklich Sorgen und Langeweile vergessen haben.



Nana Horn
Alle Blonden müssen sterben : Kriminalroman
Frankfurt a. M. :
HH-Verlag,
Erscheinungsdatum: 1954
Einband: Halbleinen, Broschiert.

 

22.6.21

Die sechs besten Anfänge 2014



Die sechs besten Anfänge deutscher Krimis, 2014:


Auf Platz 6 – direkt mit dem Dialog rein:

»Hast du Steine da drin?«, ächzt Cynthia Bonsant, als sie einen Umzugskarton auf den Arbeitsplatz ihres neuen Tischnachbarn wuchtet. Das Ding renkt ihr fast die Schultern aus.
(Marc Elsberg: Zero)

Auf Platz 5 – Wetter. Himmel. Geht immer.

Wie auf Zauberweise schwebten die flachen, lang gezogenen Inseln über dem tiefopalen Meer, ein wenig verwischt, flimmernd. Wie eine Fata Morgana lag der berühmte Archipel vor ihnen.
(Jean-Luc Bannalec: Bretonische Brandung)



Auf Platz 4 – irgendwas Fremdes. Irgendwie gruslig.
Fatal. Ein kurzer Blick auf das Bild genügte, um der dunklen Ahnung der vergangenen Monate Gestalt zu geben. Der Embryo lag gekrümmt wie ein Lurch, ein Auge schaute ihn direkt an. War das da ein Bein oder ein Fangarm über dem Drachenschwanz?
(Sascha Arango: Die Wahrheit und andere Lügen)



Auf Platz 3 – gleich mit einer geheimnisvollen Rückblende anfangen:
An dem Tag, als sein Vater verschwand, spielten sie im Stadion von Bologhine, Djamel und ein Dutzend Freunde aus dem Viertel und noch einmal so viele aus dem nahen Bab el Oued. Schweigend waren sie über die Mauer geklettert und auf dem Kunstrasen ausgeschwärmt wie sonst die Spieler von USM Alger und deren Gegner.
(Oliver Bottini: Ein paar Tage Licht)


Platz 2
– das ist das ganze erste Kapitel. Irgendwie Poesie.
Es ist nicht der Aufprall, an den man sich später erinnert. Was man immer wieder vor sich sehen wird, ist der Moment des freien Falls.
Und man wird die Stille dieses Moments hören. Denn die Welt hört auf, sich zu drehen. Alles ist ruhig.
Nur der Körper fällt, schwebend, lautlos.
(Zoe Beck: Brixton Hill)


 


Und auf Platz 1- der Meister des Stakkato: Zack – Zack. Und Zack.


Sie holen dich in der Nacht, drei Tage später lebst du nicht mehr.
So schnell kann das gehen.
(Zoran Drvenkar: Still)

(ausgewählt und zusammengestellt von Reinhard Jahn, krimiblock)