28.3.18

Mord nach Rezept - Band 14

H.P. Karr präsentiert:

Mord nach Rezept - Band 14:

Zwei Dutzend klasse Kurzkrimis

 

Spannende Unterhaltung, kniffelige Mordfälle, amüsante Gaunergeschichten und tückische Psychothriller. Krimi-Unterhaltung in aller Kürze – so spannend wie ein  kleiner »Derrick«, so vertrackt wie ein ganzer »Columbo« und so clever wie ein alter Hitchcock.
Unter anderem....


Ralph Petersen: Der Schlussstrich

Die Lösung für all seine Probleme fiel Adrian schlagartig ein, als er auf dem Weg zur Autobahnauffahrt war. Es war einfacher, David umzubringen, als Ingrid. Allein schon, weil Ingrid seine Frau war und bei ihrem Tod sofort ein Verdacht auf ihn fallen würde.

Michael Rolandt: Ein guter Mord will überlegt sein

»Wenn es in der Nacht zuvor nicht geregnet hätte«, sagte Ferdinand nachdenklich, »dann hätte das feuchte Herbstlaub die Fahrbahn nicht in eine Rutschbahn verwandelt. Und Bodo würde noch leben.«


H.P. Karr präsentiert: 
Mord nach Rezept - Band 14: 
Zwei Dutzend klasse Kurzkrimis
bei amazon

26.3.18

Thomas Wörtche: Berlin noir


Babylon schwarz
Dreizehn kann auch eine Glückszahl sein. Dreizehn gute, ausgezeichnete und teilweise auch brillante Kriminalstories aus und über Berlin hat Krimikenner Thomas Wörtche zusammengestellt. Der Titel sagt, wo es langgeht: "Berlin noir" ist Krimi von unten, von der dunklen Seite, abseits der Regionalkost. Für sein Unternehmen hat Godfather Wörtche neben einigen der üblichen Verdächtigen wie Max Annas und Zoë Beck auch literarische Autoren und Krimi-Quereinsteiger verhaftet. Diese Spitzenmannschaft des deutschen Neo Noir vermisst mit ihren Stories die Berliner Quartiere. In hervorragenden Geschichten, die ein tiefschwarzes Stadtporträt zeichnen, abseits von Politbetrieb und Hipster-Lifestyle.
    rja
Tiefschwarze Stories (fünf Sterne)
Thomas Wörtche (Hg):
Berlin noir
Culturbooks, 336 Seiten

NRZ / WAZ / Funke
26.03.2018

16.3.18

Aus dem Archiv: Robert Bloch



Robert Bloch: Nacht der Schrecken

 
Das grosse, düstere Haus ist wie ein Kerker. Der Kerkermeister aber ist ihr eigener Mann. Mit dem sechsten Sinn des Blinden weiss er, was in ihr vergeht, und will sich rächen. Sein Plan ist wahnwitzig, und sie droht darüber den Verstand zu verlieren.
Immer enger ziehen sich die Maschen des Netzes um sie zusammen, immer grauenhafter werden die Schrecken der Nacht
Phoenix Shocker Band 31

 


Es handelt sich dabei nicht hundertprozentig um einen Titel von Robert Bloch, sondern um eine (offenbar vom deutschen Verlag vorgenommene) Zusammenstellung von
1. Nacht der Schrecken (The Night Walker) novelisation von Sidney Stuart (=Michael Avallone) von »The Night Walker« (deutsch: Er kam nur nachts) , USA 1964, S/W, 86 Minuten, Drehbuch: Robert Bloch, Regie: William Castle, Mit Barbara Stanwyck und Robert Taylor

und
2. fünf Shortstories von Robert Bloch aus seinem Sammelband »Blood runs cold« (1963)
Das Meisterwerk (The Masterpiece)
Ist Betsy Blake noch am Leben? (Is Betsey Blake still alive?)
Die Kur (The Cure)
Schlussvorstellung  (Final Performance) 

Die große Schau (The Show must go on)


15.3.18

Aus dem Archiv: Kurzkrimis

H.P. Karr - Der Tod lässt keinen warten
Neue Revue, Heft 42/2002 © by author

Manfred Mainau - Eine Frage der Zeit
Neue Welt Heft 9/1990 © by author
Das sind einige »Kurzkrimis«, wie sie in den Achtzigern und Neunzigern in fast jeder Zeitschrift erschienen. Mitunter wurden prominente "Krimi-Kenner" als Experten für die Storyauswahl benannt. Wie etwa der Schauspieler Erik Ode, der jahrelang im ZDF den »Kommissar« spielte, oder hier der Regisseur Jürgen Roland (u.a. »Stahlnetz« und »Großstadtrevier«), bzw Promis wie Dieter Thomas Heck oder der Schauspieler Eberhard Feik (Schimanskis Kollege Thanner im im Tatort).
Natürlich hatten die Promis nichts mit der Auswahl der Stories zu tun – das besorgten die Redakteure der Zeitschriften, die ihr Material von einschlägig bekannten Agenturen oder direkt von den Autoren kaufte.



Grob aus der Erinnerung geschätzt gab es immer mindestens um die zwanzig Zeitschriften (Frauenblätter, TV-Programme, Illustrierte etc), in denen jede Woche ein Krimi erschien.
Damit der Kurzkrimi ein tolles Übungsfeld für junge Autoren. Die Vorgaben waren sehr klar – normierte Längen (6000, 8000 oder 10000 Anschläge), familientaugliche Krimiunterhaltung im (vorzugsweise) deutschen Ambiente. (also: keine explizite Gewalt, keine Rechtfertigung von Verbrechen, keine Verbrechen an Kindern, kein politischer Radikalismus. Aufklärung und Strafe waren ein Muss).

Dieter Maar - Flucht in den Tod
Kabel-TV, Hamburg, Heft 40/1992
© by author
Die Autoren der Krimis waren oft Journalisten, Autoren, Werbeleute, Heftromanautoren, die es attraktiv fanden, kurze Krimis für relativ gute Honorare zu schreiben. Es gab pauschal zwischen 400 und 1000 Mark pro Krimi – für das einmalige Abdruckrecht exklusiv auf zwei Jahre. Verständlicherweise legten die Redaktionen großen Wert auf "Erstveröffentlichungen", so dass man als Autor dann mitunter schon mal was umschreiben, bzw "erneuern" musste.

Neben den Kurzkrimis gab es in den Zeitschriften auch die "Abgeschlossenen Romane" (Lovestories), die länger waren und auch mehr Geld brachten.

11.3.18

Ein Fall für Katja Kampp



Katja und der Meisterdetektiv

Ratekrimi von H.P. Karr
Eigentlich ist Kommissarin Katja Kampp ja ganz privat hier im Tennisclub - aber genau wie Ärzte und Anwälte ist sie es gewohnt, auch bei solchen Gelegenheiten in beruflichen Dingen angesprochen zu werden. Wie etwa in diesem Fall von Gerald Stringer, der mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck an der Bar lehnt und seinen eisgekühlten Ananassaft trinkt.
   »Darf ich Sie einladen, Frau Kommissarin?«, gibt er sich jovial. »Auf einen Cranberry-Smoothie?«
   Katja Kampp hat gerade ein paar Sätze gespielt und ist frisch geduscht. Ihr steht der Sinn eher nach einem Tonic. Kein Problem für Gerald Stringer. Mit einem Fingerschnippen ordert er das Getränk. Stringer ist Unternehmer, ihm gehört eine Elektronik-Firma, die im Jahr mehr als hundert Millionen Euro umsetzt - und er liebt es, in der Öffentlichkeit zu stehen. Dass dazu auch gehört, sich mit bösem Klatsch auseinanderzusetzen, hat er in der letzten Zeit leidvoll erfahren müssen. »Sie haben sicher gesehen und gehört, was man meiner Frau unterstellt hat!«, sagt er jetzt vertrauensvoll zu Katja Kampp und spielt mit einer dünnen Akte herum, die er vor sich liegen hat.
   »Die Klatschreporter der Zeitungen und vom Fernsehen haben spekuliert, dass Ihre Frau...«, Katja zögert, »... es mit der ehelichen Treue nicht so genau nimmt!«
   »Aber mehr als Spekulationen über Friseurbesuche, Fitness-Stunden in einem Studio oder eine Filmpremiere, bei der sie nach der Hälfte des Film aus dem Kino ging haben diese Schmierfinken nicht in der Hand gehabt!«, sagt Stringer. Er hebt triumphierend die Akte. »Ich dagegen habe hier den Beweis, dass meine Frau mich nicht hintergeht.«
   »Interessant!«, sagt die Kommissarin, die auf der Akte den Schriftzug Hannibal Grabowski - Private Ermittlungen, entdeckt. »Sie haben also einen Privatdetektiv beauftragt!«
Für einen Moment ist Stringer verblüfft. »Ja«, sagt er dann.  »Genau. Dieser Hannibal Grabowski ist ein Vollprofi, einer von der alten Schule. Ein kleines Büro in der Weststadt, ein alter Schreibtisch, ein alter Trenchcoat und ein alter Wagen. So wie man sich einen Detektiv vorstellt! Zuerst habe ich vorgeschlagen, dass er sich als Gärtner bei uns undercover einschleicht, aber dann meinte er, dass eine Observation von außen absolut genüge. Dabei sei er auch viel beweglicher. Und so war es dann auch. Letzte Woche war ich auf einer Geschäftsreise in Manchester. Wenn Lydia also einen Liebhaber gehabt hätte, wäre das die Gelegenheit gewesen, sich mit ihm zu treffen. Aber was tat sie stattdessen?« Er legt Katja Kampp die Akte hin. »Lesen Sie das Observationsprotokoll!«
   Katja Kampp seufzt innerlich. Soll sie Gerald Stringer sagen, dass sie den Meisterdetektiv, den er engagiert hat, unter anderem auch aus einigen Fernseh-Doku-Soaps kennt, die im Nachmittagsprogramm gelaufen sind? Etwa »Hannibal ermittelt«, in der es um vollkommen erfundene Fälle von Ehebruch, Seitensprung, Erbschleicherei und untergeschobenen Kindern ging, die von Hannibal Grabowski immer souverän innerhalb von dreißig Minuten gelöst wurden – genau wie es in dem Skript der mäßig begabten Laiendarsteller stand, mit denen die Fälle inszeniert wurden.

  • Donnerstag, 9.07 Uhr. Lydia S. verlässt das Haus und geht mit dem Hund Romeo Gassi bis zur Ecke Bismarckallee. 
  • Zurück im Haus um 9.17 Uhr.
  • 9.30 Uhr. Lydia S. verlässt das Haus. Fährt mit Wagen Marke Smart zu Friseursalon Elegance, Hölderlinstraße 37, Ankunft dort 10 Uhr. Bleibt bis 12.30 Uhr, verlässt Salon dann frisch frisiert. Anschließend Heimfahrt
  • Ankunft dort 13.15 Uhr. Gibt dem Gärtner Anweisungen für die Hecken im Vorgarten. Sie lässt Romeo, den Hund, aus dem Haus, damit er im Vorgarten spielen kann und kontrolliert dann, ob der Gärtner ihre Anweisungen beim Schnitt der Hecken auch ausführt.
  • 15 Uhr: Lieferwagen der Firma Reichmann Gartenmöbel fährt vor. Lydia S. nimmt einen Gartentisch, fünf Stühle, einen Sonnenschirm und einen fahrbaren Gartengrill in Empfang.
  • 16 Uhr Lieferwagen Reichmann Gartenmöbel verlässt das Grundstück.
  • 16.30 Uhr: Lydia S. sagt dem Gärtner, dass er heimgehen kann.
  • 17 Uhr: Aus dem Nachbarhaus kommt Greta von Schwarzenstein herüber. Sie und Lydia S. nehmen den Tee im Salon des Hauses.
  • 17.42 Uhr: Frau von Schwarzenstein verlässt das Haus wieder. Lydia S. begleitet sie bis zum Gartentor.
  • 18.02 Uhr: Lydia S. verlässt das Haus mit Romeo, dem Hund. Führt das Tier Gassi bis zur Ecke Bismarckallee Zurück ins Haus um 18.12 Uhr. Macht sich in der Küche einen Toast mit Tomate und Käse, füttert den Hund und verbringt eine Stunde in der Kellersauna des Hauses.
Katja Kampp klappt die Akte zu. »Ich bin beeindruckt!«
    »Nicht wahr?«, strahlt Stringer. »Meine Lydia ist treu wie Gold.«   

   »Nur wenn dieses Observationsprotokoll auch wirklich richtig ist«, sagt die Kommissarin. »Denn schon auf den ersten Blick sieht man einen dicken Fehler in diesem Observationsbericht. Ich wette, Ihr Super-Detektiv hat sich das meiste davon nur ausgedacht, statt Ihre Frau wirklich zu observieren!«
Was meint sie?

Lösung: Wie konnte der Detektiv wissen, dass Lydia Stringer eine Stunde in der Kellersauna verbracht hatte, obwohl er das Haus doch nur von außen beachtet hatte?


Ratekrimis zum Selberlösen

40mal fragt die clevere Kommissarin Marlene Kemper in diesen Kurzkrimis des preisgekrönten Autors H.P. Karr: Wer war's?
Natürlich kennt sie die Antwort bereits, denn die verräterische Fährte hat der Täter selbst gelegt. Nun sind die Leser gefragt: Finden Sie das eine Indiz, das den Täter zweifelsfrei überführt? Dabei muß niemand verzweifeln: Die Lösungen zu jeder Geschichte finden sich ebenfalls in dem Band.


H.P. Karr
Ratekrimis zum Selberlösen
40 x dem Täter auf der Spur

überall wo es Ebooks gibt







   
   
   
  

H.P. Karr
Katja und der Meisterdetektiv
Krimirätsel 1918
(C) by author / Jahn facts & fiction
Weiterverbreitung nur mit ausdrücklicher Genehmigung


9.3.18

Friedrich Dönhoff - Heimliche Herrscher



Hamburg Krimi
Ein Automechaniker, ein Tischtennis-Jugendmeister, eine Zahnärztin, ein Hausmann und schließlich noch das Attentat auf einen robusten Rentner – was und wer steckt hinter dieser seltsamen Mordserie? Sebastian Fink von der Mordkommission ist ebenso Hamburger wie sein Schöpfer Friedrich Dönhoff: Smart, engagiert, und so ganz ohne die üblichen seelischen Verwerfungen, die wir von Kurt Wallander bis Harry Hole nur allzu gut kennen.
Die Aufklärung der Mordserie führt den sympathischen Hanseaten-Ermittler von Billstedt über Bergedorf bis nach Othmarschen und in andere Hamburger Quartiere. Stimmig erzählt, elegant konstruiert ist Heimliche Herrscher der inzwischen vierte Fall für Sebastian Fink. Und anders als bei der Hamburger Mordserie ist – Verlagskollege Brunetti lässt grüßen, ein Ende der Fink-Romane nicht abzusehen.      rja
Hanseatisch edel (Vier Sterne)
Friedrich Dönhoff:
Heimliche Herrscher
Diogenes, 352 Seiten

WAZ/NRZ
Funke Medien 9.3.2018