29.10.19

Kaffee mit dem Kommissar

 
Scherz-Krimi 399/400 aus 1972 (Foto: Reinhard Jahn)

Der scherz-Krimiband 399/400 aus dem Jahr 1972 hat trotz des Covers rein gar nichts mit dem "Kommissar" zu tun - also Erik Ode (1910 - 1983) alias "Kommissar Keller" in der ZDF-Serie von Herbert Reinecker (1914-2007). Es sei denn man nimmt das Geschwurbel vom Rückcover für bare Münze: "Der Kommissar empfiehlt - zum ersten Mal - einen Band in den Scherz Krimis. Er wird es künftig immer wieder tun nach dem Kriteri der ungewöhnlichen Qualität, das für die großen Autoren der Scherz-Krimis wie Agatha Christie, Dorothy Sayers, Hilda Lawrence, Erle Stanley Gardner, Rex Stout u.a.m. gilt."
Der Roman in dem Band ist "Unternehmen Kobra" ("Sledgehammer") von Walter Wager (1924 - 2004) , der zusammengekoppelt wurde mit 13 Stories aus John Creaseys "Mystery Bedside Book" von 1969 und 1970, und zwar:
Nigel Morland: Schlaf gut und stirb
Robert Charles: Das teuflische Verbrechen
John Creasey: Blumen im Park
Victor Caning: Sein letztes Werk
Pete Fry: Ich, der Angeklagte
Edmund Crispin: Das Hörgerät
Cyril Donson: Wer einmal lügt ...
Anthony A. Randall: Die Uhr schlägt Mord
T. C. H. Jacobs: Griechische Aktien
Colin Robertson: Tod auf der Seilbahn
Herbert Harris: Die chinesische Vase
John Boland Polizeisergeant Cullins
Cyril Donson: Ein Sarg mit Inhalt 



PS: Ich hatte selber auch schon (mehr)mals die Ehre "vom Kommissar persönlich ausgewählt" zu werden - wie hier mit einem Krimi in der Freizeit-Revue aus dem Jahr 1975....
(und an alle, die sich erinnern: Ja, die Story war später die Vorlage für mein Hörspiel "Die weiße Nacht")








Die weiße Nacht
Kriminalhörspiel von H.P. Karr
Regie: Thomas Köhler
Länge 53'30"
Mit Helmuth Wildt, Hans-Gerd Kübel und Cordula Trantow
Ursendung: 24.4.1979 16.05 - 17.00 Uhr SWR 1

Inhalt: Thriller im amerikanischen Ambiente. Der Erzähler hat, so scheint es, beim Schäferstündchen den Mann seiner Geliebten erschossen, als dieser das Pärchen überraschte. Doch nicht umsonst spielt das Stück in Hollywood und Umgebung und alle Beteiligten haben mit der Filmindustrie zu tun. Also ist nichts so, wie es scheint...

Hintergrund: Das Stück war der zweite meiner beiden Hörspiel-Erstlinge (siehe hier). Ganz im Gegensatz zu der sozial- und gesellschaftskritisch orientierten WDR-Story "Totes Kapital" ist "Die weiße Nacht" ein lupenreiner Genre-Thriller am Rande der Filmmetropole Hollywood angesiedelt erzählt er eine an klassische Noir-Geschichte von bösen Männern und noch böseren Frauen. Die sich alle gegenseitig etwas vormachen.

Das Manuskript als PDF

15.10.19

Bond, James Bond....

Billig-Bond aus den Achtzigern....
Wie wir alle wissen, war Ian Fleming (1908 - 1964) ein zurückhaltender Autor, der nur 12 James-Bond-Romane verfasste, und dazu nur neun Bond-Kurzgeschichten. Das führte auf dem Höhepunkt der Bond-O-Mania dazu, dass man nicht nur den von Kingsley Amis unter dem Decknamen "Robert Markham" geschriebenen (heute wurde man sagen: Fan-Fiction)-Roman "Colonel Sun" (aka "James Bond auf der griechischen Spur", aka "Liebesgrüße aus Athen") ins Bond-Universum adoptierte, sondern auch zu immer wieder neuen Kompilationen der neun Short-Stories unter wechselnden Titeln - um immer weitere Bond-Stoffe vorzugaukeln. Vorzugsweise wählte man immer den Titel des aktuellen Bond-Films (hier "Octopussy") als Titel der Storysammlung, um so den Eindruck eines Romans zum Film zu erwecken.


Foto: Reinhard Jahn
Der hier gezeigte Titel enthält die Stories "Für sie persönlich" ("For your eyes only"), "Riskante Geschäfte" ("Risico"), "Ein Minimum an Trost" („Quantum of Solace“) und "Der stumme Zeuge"
Andere Titel für die vom Scherz-Verlag immer neu gemischten Storysammlungen waren "007 James Bond greift ein. Fünf Spezialfälle" (1965), "007 James Bond, Riskante Geschäfte" (1967) "007 James Bond, Tod im Rückspiegel" (1967), das gleiche auch als "007 James Bond, Im Angesicht des Todes".

7.10.19

Delacorta
Nina, Diva und Luna


"Delacorta" alias Daniel Odier (* 1945 in Genf) schuf  Ende der Siebziger den charismatischen Serge Gorodish und seine Partnerin "Nina" (im Original "Alba"). Der zweite Band "Diva" diente 1981 als Vorlage für den gleichnamigen Kultfilm von Jean-Jacques Beineix. Serge Gorodish wird darin gespielt von Richard Bohringer, Alba von Thuy An Luu.
Die deutschen Ausgaben der "Alba"- (alias "Nina")-Romane erschienen auf deutsch zuerst bei Heyne - übersetzt von  Sigrid Jacquillard ("Nina") und Sigrid Boegl ("Diva" und "Luna").

2.10.19

Zehn Gebote für Autoren und Agenten

Vintage black typewriter

Die zehn Gebote für einen guten Autor

1. Du sollst schreiben und nicht reden.
2. Wenn du schon redest, sollst du nicht schlecht reden über andere Autoren.
3. Du sollst nur eigene Ideen haben und keine fremden.
4. Du sollst nicht glauben, dass man auf dich und dein Manuskript wartet.
5. Du solltest niemanden mehr versprechen als du zu schreiben bereit bist.
6. Du sollst die Deadline heiligen und einhalten, koste es, was es wolle.
7. Du sollst nicht lügen von Todesfällen in der Familie, Wasserrohrbrüchen im Haus oder einem Datengau auf dem Computer, wenn du die Deadline nicht einhältst.
8. Du sollst ein Backup machen von deinem aktuellen Projekt. Immer. Und immer wieder.
9. Du sollst bei Verhandlungen nicht mehr verlangen als du wert bist.
10. Du sollst dich damit abfinden, dass alle deine Kolleg*innen gauben, dass sie besser sind als du.







Photo by John Salvino on Unsplash


Die zehn Gebote für einen guten Literatur-Agenten (*)

1. Du sollst nicht begehren deines Kollegen AutorInnen
2. Du sollst nicht goldene Berge versprechen, wo keine sind.
3. Du sollst nicht nennen den Namen der Antichristen!
4. Du sollst nicht schachern wie andere, auf dass dein Gewissen rein und deine Seele unbefleckt bleibe.
5. Und wenn du schon schacherst, dann übertreib es nicht!
6. Du sollst achten auf die Chemie zwischen Autor und Verlag. Solange der Preis stimmt.
7. Du sollst betreuen deine AutorInnen von A (wie Akquise) bis Z (wie Zweitwohnungssteuer).
8. Du sollst schauen nach jungen Autoren, denn alte Säcke gibt es genug!
9. Du sollst nicht schauen auf die Selfpublisher – außer wenn sie erfolgreich sind!
10. Und überhaupt: bleib smart. Immer.

(*) Nach einer Idee von Georg Simader


Credits:
© Text bei Autor / Reinhard Jahn
Foto Vintage black typewriter by Daniel McCullough on Unsplash
Foto  Bücher und Sessel Photo by John Salvino on Unsplash