28.11.21

Krimi Startup: Tote haben kalte Füße


Zwei Detektive, jede Menge Krimi und Comedy, dazu Berliner Lokalkolorit satt – das Duo Hans Rath und Edgar Rai fährt in "Tote haben kalte Füße" so ziemlich alles auf, was  Spannung und Entertainment verspricht.
Und es funktioniert –  der zweite Roman des Teams über die "Bullenbrüder" Holger und Charlie Brinks, der eine LKA Kommissar, der andere smarter Hauptstadt-Schnüffler, besticht mit Tempo und Dialogwitz, plus einer Prise Slapstick.

Der Fall der gekidnappten Startup-Unternehmerin Victoria ist übersichtlich und mit einigen sorgfältig gezeichneten Charakteren aus der Generation "Ich gründe mal eben was" bevölkert.
Die mörderischen Verwicklungen, in die Holger und Charlie auf der Suche nach Victoria geraten, werden nur nich getoppt der privaten Katastrophe, mit der sie sich konfrontiert sehen: ihre Mutter will zum vierten Mal heiraten.  rja

Großer Krimi-Spaß (Vier von fünf Sternen)



Rath und Rai:
Tote haben kalte Füße
Wunderlich, 2018,
283 Seiten

20.11.21

Krimi der Woche

Einsatz am Abend

Von H.P. Karr

Polizeihauptmeister Gerold Schwertfeger konnte nicht behaupten, dass er an diesem Augustabend gern zur Siedlung am Abteiberg hinausfuhr. Im provisorisch beleuchteten Carport von Haus Nummer 27 lief ein Betonmischer. Udo Brennecke ließ die zähe Masse in eine großzügig angelegte Grube fließen.
   »Wachtmeister!« Brennecke schaltete den Mischer aus. »Lassen sie mich raten: Ulla hat wieder angerufen?«
   Schwertfeger nahm seufzend seine Dienstmütze ab und wiederholte, was Brenneckes Nachbarin Ulla Pauly ihm gemeldet hatte. »Sie haben Ihre Frau Tina getötet und betonieren sie gerade hier ein.«
   »Das ist jetzt zehnte Mal, dass Ulla mich bei Ihnen anschwärzt«, seufzte Brennecke. Schwertfeger schaute zum Nachbarhaus, wo Ulla Pauly am Fenster darauf wartete darauf dass er Brennecke verhaftete. Oder was auch immer mit ihm machte. Jeder im Ort wusste, dass Ulla Pauly in ihren Nachbarn verliebt war - aber der nichts von ihr wissen wollte, weil er mit Tina verheiratet war. Brennecke reichte dem Polizisten eine Stange. »Hier - schauen Sie nach, ob ich hier gerade Tina im Beton verstecke.«
   Während Schwertfeger die Grube mehr der Form halber abstocherte, fuhr Brennecke fort: »Ich muss den Mischer morgen im Baumarkt zurückgeben, deshalb lege ich die Nachtschicht ein. Und Tina ist zu ihrer Schwester nach München gefahren.«
   »Verstehe.« Der Wachtmeister gab Brennecke die Stange zurück. »Nichts für ungut!«
   Schwertfeger stapfte zum Wagen und gönnte sich eine Zigarette. Dann ging er zu Brenneckes Grundstück zurück. Er sah gerade noch, wie der im Carport seine Nachbarin Ulla heftig küsste. »Nachdem du den Dorfbullen zehnmal mit deinen falschen Anzeigen genervt hast!«, hörte er Brennecke flüstern, »wird Schwertfeger sich keine Gedanken mehr machen, wenn die Leute wegen Tinas Verschwinden zu reden beginnen.« Er schaute zur Grube. »Und jetzt hilf mir, Tinas Leiche dort einzubetonieren.«
   Schwertfeger trat aus der Deckung. »Das reicht dann ja wohl für eine Verhaftung!«, sagte er. Und griff diskret nach der Dienstütze, die er vorhin vergessen hatte - und wegen der er eigentlich zurückgekommen war, um sie zu holen.


Best of H.P Karr – Band 1
Drei Kriminalstories

Geschäft um Mitternacht …
…oder: Abenteuer mit Anhalter
Man sollte sich schon genau anschauen, wen man so als Anhalter mitnimmt. Denn sonst gerät man in Gefahr, auf einmal mit einem flüchtigen Kriminellen unterwegs zu sein. Und dessen Pistole ist kein Spielzeug … oder doch? Um das herauszufinden, hat man nur eine einzige Chance.

Falsches Spiel um Rolfo Wolfo …
… oder: Sport braucht Mord
Das Stadion kocht, wenn die Tremonia spielt. Und wenn ihr Maskottchen aufläuft. Rolfo Wolfo, der Vereins-Wolf ist everybodys Darling. Einer, der für die Tremonia steht. Gerade jetzt, wo es der Dinkel-Bär darauf anlegt, ihm sein Revier streitig zu machen. Da kennt Rolfo keinen Spaß. Und kein Pardon.

Die Miete im Keller…
…oder: Wenn alte Damen nicht genug bekommen …
Der Vermieter von Emmy und Elly hat die Miete erhöht. Damit sich sein Häuschen besser rechnet. Womit er nicht gerechnet hat, ist die kriminelle Energie, die er mit seinem Verlangen bei den beiden alten Damen freisetzt.  

Best of H.P. Karr
Band 1
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H.P. Karr
Einsatz am Abend
BNN 46/2021 vom 20.11.2021
© by author / R.Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung

6.11.21

Krimi der Woche

 Der Mann, der zuviel wusste

Von Carl A. Loewe

Kommissar Schmitz muss klären, wer den Enthüllungsjournalisten Ben Steiner erschossen hat. Tatort ist das Büro, in dem der Journalist seine Enthüllungsreportagen über die Verbindungen zwischen Finanzwelt und Organisierter Kriminalität verfasst hat. Starb er deshalb – oder war es ein einfacher Raubmord? Denn Steiners teure Uhr und seine Brieftasche sind verschwunden. In seinem spartanisch eingerichtetem Arbeitsraum fehlen außerdem Laptop und Kameras. Am Aktenschrank mit den alphabetisch abgelegten Rechercheunterlagen ist die unterste Schublade aufgebrochen.
  Zuletzt hat Steiner recherchiert, wie aus dem Bauministerium öffentliche Gelder an dubiose Bauunternehmen geflossen sind. Dabei ist Abeilungsleiter Ansgar Zilonski in Steiners Blickfeld geraten. Eine anderes brisantes Thema, mir dem Steiner sich befasst hat, sind die Aktivitäten von Andy Adler.
  Der sich als seriöser Immobilieninvestor gebende Geschäftsmann verdient sein Geld mit illegalen Spielklubs. Das investiert er in Bauprojekte, die seltsamerweise oft von Ansgar Zilonski mit Fördergeldern unterstützt wurden.
  Aus den Daten von Steiners Mobiltelefon geht hervor, dass der Journalist letzte Woche mehrere Male sowohl mit Zilonski als auch Adler telefoniert hat. Wollte einer der beiden verhindern, dass Steiner seine Recherchen veröffentlichte?
  »Steiner bereitete einen großen Enthüllungscoup vor«, bestätigen die Kollegen des Toten. Als dann Steiners Laptop, die Kameras und seine Brieftasche wenige Meter vom Tatort in einer Mülltonne gefunden werden, ist Kommissar Schmitz klar, dass es sich nicht um einen Raubmord handelte. Steckt Andy Adler dahinter, der einen seiner Schläger hätte beauftragen können, Steiner auszuschalten? Oder Zilonski, der kein Alibi für die Tatzeit hat? Aber nicht deshalb klicken am Abend die Handschellen bei dem Ministerialbeamten.
  »Mordverdacht!«, sagt der Kommissar. »Denn bei Steiners Aktenschrank mit den alphabetisch geordneten Rechercheunterlagen war die unterste Schublade – mit dem Buchstaben Z – aufgebrochen und die Hälfte der Akte Zilonski fehlte, die Steiner penibel unter Z abgelegt hatte.«
  ENDE


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Ein Mord in einem verschlossenen Raum, ein tückisch arrangierter Unfall, ein vergifteter Drink – in jedem Fall ein Fall für Kommissarin Katja Kampp von der SOKO RUHR. Mit messerscharfer Kombinationsgabe ermittelt die clevere Kriminalistin innerhalb kürzester Zeit, wer der Täter ist.
H.P. Karr

Ein Fall für Kommissarin Katja Kampp

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Carl A. Loewe
Der Mann, der zuviel wusste
BNN 44/2021 vom 6.11.2021
© by author / R.Jahn
Verbreitung nur mit Genehmigung