4.12.13

Martin Calsow
Quercher und die Thomasnacht


Max Quercher, unkonventioneller Querdenker beim bayerischen LKA, verschlägt es nach Bad Wiessee am Tegernsee. Er soll der naturalisierten Amerikanerin Hannah Kürten helfen, die Leiche ihres Großvaters heimzuführen, die beim Fällen eines Baumes zufälligerweise im Wurzelwerk gefunden wurde. Doch starb der Tote wirklich 1945 als deutscher Kriegsgefangener? Nein, erkennt Quercher – denn der Tote trägt die falschen Schuhe. Und als dann noch der Tischler, der den Toten fand, in tödliche Kontakt mit seiner Kreissäge gerät, ist klar, dass es hier um mehr geht. Mit dem Fund des Toten ist die ganze Dorfgemeinschaft in Unruhe geraten: man sorgt sich um den Ruf des Ortes und den Wert der Grundstücke. Der Bestand von Bauprojekten steht auf dem Spiel, aber natürlich auf die Geheimnisse im Dorf, die man über lange Jahre bewahrt hat.

Ein Regional- oder Dorfkrimi, klar. Aber was für einer. Die Sprache außerordentlich präzise und aussagekräftig, die Figuren prall und unkonventionell, ohne dabei zur Karikatur zu geraten. Und mittendrin Max Quercher: knurrig, polternd, aber unheimlich fit im Kopf – fast verschlagen würde man ihn auf dem Dorf nennen. Ein Landkrimi der Güteklasse 1.
Reinhard Jahn, WDR5 Mordsberatung

Martin Calsow
Quercher und die Thomasnacht
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