27.7.13
Sebastian Fitzek / Michael Tsokos
Abgeschnitten
Der Berliner Rechtsmediziner Paul Herzfeld ist schockiert - bei einer Obduktion findet er im Kopf einer schrecklich zugerichteten Leiche einen Zettel mit einer Telefonnummer: Es ist die Nummer seiner Tochter Hannah. Und als Herzfeld sie anruft, muss er von der Mailbox hören, dass Hannah offenbar gekidnappt wurde und der Täter plant, eine makabare Schnitzeljagd mit Herzfeld zu spielen - mit weiteren Hinweisen, wie er seine Tochter retten kann. Hinweise, die allesamt in Leichen platziert sind. So etwa in einem Toten, den die Comiczeichnerin Linda auf Helgoland findet. Die Insel ist durch einen Sturm vom Festland abgeschnitten, also muss Paul Herzfeld der jungen Frau per Telefon Anweisung geben, wie sie den Toten zu obduzieren hat, um die versteckten Hinweise zu finden.
"Abgeschnitten" ist ist ein Thriller, der auf den groben, makabaren Effekt abzielt. Seinen Thrill (oder Gruseleffekt) bezieht er daraus, dass ständig an Toten oder Halbtoten herumgrschnitten werden muss. Bei der mörderischen Schnitzeljagd bleibt die Logik (und die Glaubwürdigkeit) mehr als einmal auf der Strecke, was man von einem sonst so sorgfältig arbeitenden Autor wie Sebastian Fitzek eigentlich nicht erwartet.
Wie er überhaupt hier hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt - vielleicht aus Rücksicht auf seinen Co-Autor Michael Tsokos, einem renommierten berliner Rechtsmediziner, der sich selbst auch schon mit einem Sachbuch hervorgetan hat.
Fazit: Thriller-Spannung der eher gröberen Art: Obduzieren und obduziert werden. Teenager-Schocker, der kaum mehr als routinierte Unterhaltung bietet.
Reinhard Jahn WDR5 Mordsberatung
Sebastian Fitzek / Michael Tsokos
Abgeschnitten
Droemer