8.7.11

Philip Sington:
Das Einstein-Mädchen

Berlin 1932, am Vorabend der Machtergreifung der Nationalsozialisten. In einem Wäldchen bei dem Örtchen Caputh wird eine offenbar schwer misshandelt, auf jeden Fall aber schwer verletzte junge Frau gefunden, die mit Müh und Not die Einlieferung in die Charité.
Sie ist das EINSTEIN-Mädchen - so nennen die Ärzte und Schwester - und auch die Presse - sie bald, denn es gibt bei ihr keine Hinweise auf ihre Identität, nur den Programmzettel zu einem Vortrag, den der berühmteste Wissenschaftler der damaligen Zeit - Albert Einstein - ganz in der Nähe gehalten hat.

Der junge Psychiater Martin Kirsch, der in der Psychiatrischen Abteilung der Charite arbeitet, ist mehr als alle anderen von dem Einstein-Mädchen fasziniert - denn er hat sie bereist einmal gesehen, hat sich mit ihr getroffen, geflirtet, es hätte eine Romanze werden können, wenn sie nicht plötzlich verschwunden wäre.
Und jetzt ist sie also wieder aufgetaucht. Martin Kirsch sorgt dafür, dass das Mädchen in die Psychiatrie verlegt wird und will hinter ihr Geheimnis kommen. Schon bald hat er den Verdacht, dass die junge Frau eine Tochter Albert Einsteins sein könnte - aus der Zeit vor der Ehe mit seiner ersten Frau Mileva Maric, einer Serbin die er 1903 geheiratet hatte - und die schon 1902 ein Kind, ein Mädchen, zur Welt gebracht hatte. ist das "Einstein-Mädchen" dieses "Lieserl", dessen Spuren sich (bis heute) irgendwo verlieren?

Martin Kirschs Suche nach dem Geheimnis des Einstein-Mädchen ist ein wunderbar erzählter, brillant geschriebener historischer Roman mit vielen Krimi-Elementen, zugleich ein Gesellschaftsbild der dreißiger Jahre und - auch - eine ganz große Liebesgeschichte. Das fügt sich alles zu einer spannenden, anrührenden, faszinierenden Geschichte zusammen, in die man eintaucht.

Philip Sington
Das Einstein-Mädchen
dtv