20.6.21

De Cataldo / Bonini:
Die Nacht von Rom

 Unheiliges Rom

Kaum hat Papst Franziskus das Heilige Jahr 2016 ausgerufen, da beginnen im kriminellen Sumpf am Tiber weitreichende Aktivitäten, um die mit der Veranstaltung verbundenen Geldströme in ihre Kanäle zu lenken. Bausprojekte, öffentliche Aufträge, alles steht zur Disposition. Roms Bürgermeister kämpft auf verlorenem Posten gegen die Machenschaften der Mafia. Einer der Big Player des Verbrechens ist "Samurai". Aus dem Gefängnis heraus steuert er über seinen Handlanger Sebastiano die Verhandlungen, die Erpressungen und Bestechungen, mit denen die Beteiligten aus Politik und Vatikan in das kriminelle Netz eingewoben werden.

Über mehr als 300 Seiten lassen uns Giancarlo De Cataldo und Carlo Bonini zusehen, wie böse Menschen Böses tun. Sie erzählen über Die Nacht von Rom in einem lakonisch-journalistischen Drehbuchstil, dessen Grenzen schon bald deutlich werden. Richtige Spannung will sich bei der reinen Oberflächenschilderung nicht einstellen.      rja

Mafia-Machenschaften (drei Sterne)

De Cataldo / Bonini:
Die Nacht von Rom

(La Notte di Roma)

Aus dem Italienischen von Karin Fleischanderl

Folio, 320 Seiten, 2016



Vom 8. Dezember 2015 bis 20. November 2016 findet in Rom und aller Welt das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr statt. Schon die Ankündigung ist für den korrupten und kriminellen Sumpf der italienischen Hauptstadt Anlass für weitreichende Aktivitäten, um die mit der Veranstalung verbundenen Geldströme in ihre Kanäle zu lenken. Bausprojekte, öffentliche Aufträge, alles steht zur Disposition, und Roms Bürgermeister kämpft auf verlorenem Posten gegen die Machenschaften der Mafia. Einer der Big Player des Verbrechens ist Samurai. Aus dem Gefängnis heraus steuert er über seinen Handlanger Sebastiano die Verhandlungen, die Erpressungen und Bestechungen, mit denen die Beteiligten aus Politik und Vatikan in das kriminelle Netz eingewoben werden.
Über 300 Seiten kann man zusehen, wie böse Menschen Bses tun – erzählt in einem lakonischen-journalistischen Drehbuchstil, dessen Grenzen schon bald deutlich werden. Richtige Spannung und analytisches Verstehen wollen sich bei der reinen Oberflächenschilderung nicht einstellen.
(Reinhard Jahn WDR5 Mordsberatung)


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