(Foto: Reinhard Jahn) |
Die "Mitternachtsbücher" waren die Krimireihe des Kurt-Desch-Verlags in München. Insgesamt erschienen von 1958 bis 1974 genau 669 Titel.
Die Reihe brachte meist deutsche Erstausgaben, unter anderem amerikanische Klassiker und noirs - Raymond Chandler, Day Keene - und Entertainment-Cozies (Ellery Queen, Agatha Christie). Später ging die Reihe mit der Zeit und brachte serielle Schnüffler-Schmonzetten wie die von Hank Janson und besonders von Carter Brown. Dazwischen gab es aber auch immer kleine Perlen wie etwa Noel Calef.
Fun-Fact:
Das Ende der Mitternachtsbücher fiel in etwa mit der - sagen wir "Auflösung" des Desch-Verlages zusammen. Bei der Bewertung der Substanzen setzte Kurt Desch damals noch einen Posten Mitternachtsbücher mit 820000 Mark an (nachdem er den Posten bereits zuvor für 320000 Mark an Warenhäuser verramscht hatte).
Der Verlag war in Schwierigkeiten geraten, als einige Autoren (etwa 100, darunter H.M. Remarque, H.H. Kirst, R. Neumann, H. Habe) bzw ihre Agenten feststellten und öffentlich machten, dass ihnen der Verlager - sagen wir mal so: nicht alle ihnen vertraglich zustehenden Honorare ausgezahlt hatte.
Siehe dazu SPIEGEL vom 14.10.1974
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41652216.html