1.5.16

Christian Roux
Der Mann mit der Bombe

Larry und Lu – die beiden haben sich nicht gesucht, aber doch gefunden. Als Larry, Tontechniker, frustriert vom endlosen Bewerbungsmarathon eines Langzeitsarbeitslosen mit seiner Bombe (na ja, was heißt Bombe – es würde schon knallen, aber nicht so richtig schlimm) – als Larry also mit seiner Bombe in eine Bank geht, gerät er mitten in einen Banküberfall, den die rothaarige Lu gerade mit ihren Komplizen durchzieht.
Kurzerhand zückt Larry seine Bombe, kidnappt Lu, und die beiden machen sich um geklauten Fluchtwagen der Bankräuber davon. Es geht kreuz und quer durch Frankreich, als eine Noir-Variante von Bonnie und Clyde. Wenn sie Geld brauchen, überfallen sie einfach ein Postamt (Larry entwickelt da schnell eine gewisse Routine an) und zwischendurch fragt sich Lu, warum Larry nicht mit ihr in die Kiste will.
Ein Road-Movie mit Anklängen an den jungen Jean-Paul Belmondo (okay, Larry ist schwarz, aber was soll's) mit einem Schuss Tarantino (und Anklängen an den "Todestrieb" des französischen Star-Gangsters Jacques Mesrine). Das alles perfekt abgeschmeckt, dynamisch, packend, rasant erzählt, mit schnellen Dialogen und sardonischen Sarkasmen, die den Zustand der beiden Helden stets genau auf den Punkt bringen: Sie haben keine Chance, aber sie nutzen sie.
(Reinhard Jahn, WDR5 Mordsberatung) April 2016

Christian Roux
Der Mann mit der Bombe
Polar-Verlag