1.1.11

Karin Slaughter: Dreh dich nicht um

Sara Linton ist eigentlich Ärztin - aber sie ist auch zur um CoRoner von Grant County in Georgia bestellt, zur Leichenbeschauerin, die über Unfall, Selbstmord oder Mord zu entscheiden hat. Bei dem toten Studenten, der auf dem Campus des CIT College unter einer Brücke gefunden wird, ist die Sache wirklich nicht einfach - klar ist nur, dass er in den Tod gestürzt ist - ob gestoßen oder gesprungen, das ist die Frage.

Doch gerade als Sara Linton mit den Ermittlungen beginnt, geschieht es Schreckliches: Ihre Schwester Tessa, hochschwanger, mit der Sara gerade unterwegs war, als der Einsatzruf kam, und die jetzt mit am Tatort ist, wird in unmittelbarer Nähe in einem Wäldchen von einem Täter brutal mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt.

Sara ist geschockt - Tessa ringt mit dem Tod. Ist sie das Opfer eines Mörders geworden, der auch den Studenten azf dem Gewissen hat? Polizeichef Jeffrey ermittelt in diese Richtung, Polizeichef Jeffrey - er ist Saras Ex-Mann - und als die beiden jetzt gemeinsam an dem Fall arbeiten bleibt nicht aus, was so oft geschieht, wenn zwei sich nach einer längeren Trennung wiedersehen. Soviel und nicht mehr zur love-story in dem Roman.

Die interessanteste Geschichte dieses dritten auf deutsch erschienenen Thrillers von Karin Slaughter ist allerdings die der Ex-POlizistin Lena - eine ehmalige Kollegein von Jeffrey und im letzten Roman von Karin Slaughter Opfer eines brutalen Serienkillers, der sie fast umbrachte.

Keine Frage, Lena ist traumatisiert von der Gewalterfahrung und kann ihren neuen Job beim Sicherheitsdienst auf dem Campus der Universität nur mit Mühe erledigen. Ein schmieriger Vorgesetzter, Überstunden, zu wenig Geld, die Schwieirgkeiten mit dem Studenten.

Warum lässt sich Lena dann ausgerechnet noch auf eine Affäre mit einem Typen ein, der auf Gewalt steht - und der das auch ihr gegenüber ausspielt?

Drei hochspannende Handlungsfäden sind hier also zu einer komplexen Geschichte verknüpft - der man freilich auch vorwerfen könnte, dass sie mitunter lalzu routiniert - amerikansich eben - erzählt wird. Und weil es eben alles amerikansich ist an diesem Roman, wird man nicht mit vorgekauten Ideologien belästigt und man bekommt auch nicht vorgekaut, was nun gut und was böse zu sein hat. Sondern Karin Slaughter erzählt von Menschen mit allen ihren charakterlichen Schattierungen, die alle drei in der einen oder anderen Art in diesen Mordfall - denn nichts anderes war der Tod des Studenten - verwickelt sind.

Karin Slaughter
Dreh dich nicht um
Wunderlich Verlag
März 2005

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