23.3.09

Zoran Drvenkar: Sorry

Das ist mal eine Geschäftsidee, die die vier jungen Leute aus Belrin habne - die Brüder Kris und Wolf, die Mädels Tamara und Frauke: Nach einer Naxcht voller Alkohol gründen Sie die Agentur SORRY. Sorry wie Entschuldigung - und genau das tut die Agentur. Man kann sie beauftragen, sich bei einem Menschen dafür zu entschudligen, was man getan hat. So einfach, so logisch in einer Zeit, wo es im Internet schon Agenturen für Seitensprünge, Alibis und alles andere gibt.
Das Geschäft boomt - Arbeitgeber entschuldigen sich die denen, die sie entlassen haben, Bosse bei abgeschobenen Geliebten, jeder hat was, wofür er sich entschuldigen möchte.
Auch Lars Meybach. Er ist ein Mörder und möchte sich bei seinem Opfer entschuldigen - einer Frau, die er mit drei Zimmermannsnägeln an die Fototapete einer Wand in einem Abbruchhaus genagelt hat.

Die vier von der Agentur SORRY sind geschockt, als sie begreifen, in was sie da hineingeraten sind: sich bei einer Toten entschuldigen zu müssen, und die Leiche verschwinden zu lassen. So will es der Auftraggeber.
Damit beginnt ein furioser Thriller über die Verwicklungen und Vertsrickungen, die die vier immer weiter in das Komplott ihres mysteriösen Auftraggebers hineinführen - denn sie haben sich bald schon zu weit auf ihn eingelassen, als dass sie die Sache beenden könnten.
Das alles und die nicht minder grausame Vor- und Hintergrundgeschichte packt Zoran Drvenkar in eine souveräne erzählerische Konstruktion aus Vor- und Rückblenden, Einzelbildern und großen Szenen von Hollywood-Format - und all das macht einen nicht unbeträchtlichen Teil des Sogs aus, in den einen dieses Thriller fast schon mit der ersten Seite hineinzieht.
Spannung in erzählerischer Höchstform.

Zoran Drvenkar
Sorry
Ullstein

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