2.9.07

Unknown Identity



Kaum war die Story von den deutschen Autoren, die sich hinter amerikanischen Decknamen verbergen, in der Welt (siehe Marc Van Allen), da entdeckt man bei SPIEGEL online, dass die aktuelle KiWi-Neuerscheinung "Das fünfte Flugzeug" offenbar auch in diese Kiste gehört: Von dem Autor "John S. Cooper" hat man noch nie etwas gelesen, weder hier, noch in den USA, und gleiches gilt für den "Übersetzer" des KiWi-Titel "Sam van Heist".
Das war nun auch nicht soo schwer, wenn man sich ein bisschen in der Branche auskennt und auf der Impressums-Seite des Thrillers weder einen englischen Originaltitel noch einen Original-US-Verlag entdeckt.
SPon-Autor Yassin Musharbash schießt dann auch schnell aus der Hüfte: "Ein schrecklicher Verdacht tut sich auf: Ist "Das fünfte Flugzeug" am Ende gar kein amerikanisches Buch? Wer soll hier warum verwirrt werden? Hat am Ende vielleicht gar ein deutscher Autor ..."
Ja. Klar. Aber wer?
Zuerst einmal - wem traut man zu, sich die straighte Story vom abgewrackten US-Starjournalisten Max Fuller auszudenken, der von einem mysteriösen Informanten hoch brisante Informationen über das Komplott hinter den Anschlägen vom 9.September zugespielt bekommt? Das geht Schlag auf Schlag: konspirative Treffen, Attenate und das Aus für Mike Donovan, den Informanten, der als Pilot des "fünften Flugzeugs" in die Vorfälle von 9/11 verwickelt ist.
Donovans Tod führt Schnüffler Fuller mit Donovans Tochter Liz zusammen, die das brisante Material von ihrem dadyd geerbt hat. Eine Hetzjagd der bösen Mächte auf Fuller und Liz beginnt - filmfertig geschrieben: Tempo, Tempo, Tempo.
Dazwischen werden alle kursierenden 9/11-Verschwörungstheorien hin- und her gewendet bis man am Ende wirklich nicht weiß, was von den angeblich gesicherten Fakten des Anschlages nun wirklich stimmt. Und welche Fragen die Skeptiker zurecht (oder zu Unrecht) stellen.

Eine straighte Sory, ein Held mit einer Vorliebe für Malt-Whisky (Lagavulin), action und filmorientiertes Schreiben - das kennt man so und in dieser Form eigentlich nur von Frank Schätzing - seit seinem "Schwarm" Autor bei KiWi, aber mit "Lautlos" und "Die dunkle Seite" schon als versierter Thriller-Autor ausgewiesen. Wobei er sein "Lautlos"-Plot so geschickt in den G-8-Gipfel von 1999 eingestrickt hat, dass man auch da kaum weiß, wo die Fakten aufhören und die Fiktion anfängt.


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