Ein Roman, eine Liebeserklärung an die - wie manche meinen - schönste aller Künste:
DAS KINO.
Zugleich ein Thriller von wahrhaft Dan-Brownscher Dimension um:
Das Geheimnis des KINOS.
Es geht um Jonathan Gates, einen Filmstudenten und Kinofreak, der im Los Angelas der 60er Jahre in dem abgewrackten Kunstkino CLASSIC die betörende Programm-Macherin Clare kennen lernt. Und durch sie zum ersten Mal einen Film von MAX CASTLE sieht: ein schauriges Schundprodukt aus der post-expressionistischen Phase (Kenner sagen: "später Caligari") des deutschstämmigen Regisseurs, der nach seinen Anfängen bei der UFA in den 30er Jahren nach Amerika kam und dort in Hollywood als Verfertiger von B- und C-Pictures endete, die Titel trugen die "Die Rache des Ghuls" oder "Die Stunde des Henkers".
Dieser Max Castle - eigentlich Max von Kastell - lässt Jonathan nicht los - weil Jonathan in Castles Filmen, die er nach und nach auf abenteuerlichsten Umwegen auftreibt - etwas sieht - nein: SPÜRT, was einzigartig ist. Denn Max Castle beherrschte eine einzigartige Methode der technischen und psychologischen Mani-pulation, durch die er das Publikum dem reinen Terror, dem Blick in die eigene Seele, aussetzen konnte.
Je weiter Jonathan in die Geheimnisse des Filmemachers Max Castle eindringt, dessen Biographie vom Autor trickreich ins die echte Kino-Geschichte eingeflochten ist, desto klarer wird Jonathan, das er hier einer gigantischen Verschwörung auf der Spur ist, die bis weit in die vor-christliche Zeit zurückreicht und deren aktuelle Bestrebung es - natürlich - ist, die Welt ins Verderben zu stürzen.
Ein plot, das zu weit her geholt klingt? Nur auf den ersten Blick. Denn SCHATTENLICHTER ist genauso doppelbödig, so vielfach verschachtelt wie die Meisterwerke des Max Castle: Fakten und Fiktion sind derart geschickt ineinander verwoben, dass man sich diesem suggestiven Bann der Geschichte als Leser nicht entziehen kann. Einem Bann, der um so stärker ist, je mehr man selbst das KINO liebt. Damit ist das Buch einer der intelligentesten Thriller, die in der letzten Zeit erschienen sind.
Theodore Roszak
Schattenlichter
Heyne Softcover
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