25.7.08

Markus Stromiedel: Zwillingsspiel

Polit-Thriller aus dem Zentrum der Macht in Berlin.

Berlin, S-Bahn-Station Savignyplatz. Als die S-Bahn einfährt, stehen sieben menschen auf dem Bahnsteig. Noch ehe der Zug zum Stehen gekommen ist, explodiert unterm Bahnsteig die Bombe. Alle sieben Menschen sterben - weitere Opfer eine Attenatsserie offenbar islamistsicher Terroristen, die bereits zwei Attenatte in belrin verübt haben?
Kommissar Paul Selig von der Kripo glaubt es nicht so ganz. Es ist eher ein Gefühl als indiziengestützte Sicherheit, dass hinter dem letzten Anschlag viel mehr steckt. Und vor allem: kein Terrorist.

Paul Selig Ermittlungen werden genauestens beobachtet von Lisa, seiner Zwillingsschwester (und Rivalin seit Kindertagen). Als Staatssekretärin im Innenministerium sitzt sie an den Hebeln der Macht - und das ist in diesem Fall der Innenminister, der deutliche Ambitionen aufs Kanzleramt hat. Falls die Regierungspartei die anstehenden Wahlen gewinnen sollte.
Dass die beiden Komplexe - das Attenatt und der Kampf ums Kanzleramt - etwas miteinander zu tun haben, wird schnell klar. Doch wie eng und dicht hier in Berlin Macht und Gewalt. Korruption und Intrige miteinender verschmolzen sind, wird erst am Ende dieses Thrillers deutlich. Das ist - trotz der mehr als 600 Seiten - alles sehr knapp und ökonomisch erzählt, so dass nirgendwo Langeweile aufkommt.

Und das Fazit, das man aus dem Geflecht von Intrigen und Gewalt zieht, kann nur lauten: Traue niemand. Und zwar immer.

Markus Stromiedel:
Zwillingsspiel
Knaur

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