Winter in Wien. Die Leiche einer jungen Frau wird gefunden, an ein Kreuz gefesselt, nackt, offenbar zuvor - ja was? gequält? misshandelt? gefoltert? Die Spuren die ihr Körper zeigt, stammen ganz eindeutig von verschiedenen Ritualen, wie sie in der SM-Szene üblich sich, sind also Ergebnis sadomsoschistischer Praktiken. Die eigentlich stets einvernehmlich - und auch dann nur mit einem vereinbarten safeword ausgeübt werden.
Wenn es einen gibt, der sich in dieser Szene auskennt, dann ist das Marcus Wolf, Besitzer und Betreiber des DOMINION; eines exclusiven SM-Clubs und früher einmal Kripokommissar. Zum Rollenwechsel kam es, als er von seinem Onkel den Club und ein Bordell erbte, und man ihn wegen des angeblichen Interessenskonfliktes aus dem Polzeidienst gemobbt hat.
Jetzt wird Marcus Wolf zuerst als Experte und später auch wieder als Polizist in die Ermittlungen in der Mordserie eingebezogen. Und schnell stellt er zu seinem Erschrecken fest, dass die beiden Opfer offenbar Gast in seinem DOMINION waren - in Begleitung eines Unbekannten mit einer Lackmaske.
Der Autor von SCHATTEN nennt sich ganz anonym nur "Andreas" und soll über intime Kenntnisse aus der SM-Szene verfügen. Das glaubt man schnell, nicht nur weil die Schilderungen dessen, was im DOMINION geschieht so explizit sind, dass man das Buch einem unbefangenen Leser eigentlich nicht ohne weiteres empfehlen kann.
Die Droge, um die es geht, ist SCHMERZ. Im Zusammenhang mit Liebe. Da ist Marcus Wolf der "Dom", der seiner Neigung mit seinen drei "Sklavinnen" Caro, Amber und Jacqueline auslebt - auf der einen Seite hoch ästhetisch, auf der anderen für den unbefangenen Zuschauer auch höchst befremdlich.
SCHATTEN von der Schilderung des Milieus her viel interessanter als von der Krimi-Handlung, die sich in den bekannten Bahnen des Serienmörder-Romans bewegt: ein Thriller, der Einblicke nicht nur in die die dunkleren Seiten der Sexualität, sondern auch die dunklen Seiten der Liebe gibt.
Andras:
Schatten
Heyne HARDCORE
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