4.2.18

Karr & Wehner im Finale für den besten Kurzkrimi des Jahres

»Hier in Tremonia« für Krimi-Preis nominiert

 

 

Das Autorenteam Karr & Wehner aus dem Ruhrgebiet ist mit seinem Krimi-Slam »Hier in Tremonia« für den Friedrich Glauser-Preis in der Sparte »bester Kurzkrimi des Jahres« nominiert. Die Jury der Autorengruppe »Das Syndikat« urteilte: »Diese Geschichte ist ein großer Song. Sie ist Musik und Text, vibriert und schwingt und träumt.« 



In dem stilistisch als Hommage an Elvis Presleys »In the ghetto« gestalteten Krimi-Slam erzählt das Team Karr & Wehner vom mörderischen Widerstand der Blaskapelle der alten Zechensiedlung Tremonia gegen die Sanierungs- und  Gentrifizierungspläne eines Immobilienkonzerns.
Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert, die Entscheidung über den Preisträger fällt am 5. Mai auf der Criminale in Halle (Saale).


Karr & Wehner sind nominiert
Karr & Wehner sind die Autoren H.P.Karr und Walter Wehner. Die beiden Krimi-Experten schreiben seit mehr als 25 Jahren zusammen Hörspiele, Stories und Großstadtthriller. Der Krimi-Slam »Hier in Tremonia« erschien in der Anthologie »Killing you softly«, herausgegeben von Peter Godazgar im KBV-Verlag.
www.karr-wehner.de und www.hpkarr.de


1.2.18

DAS KRIMI-RÄTSEL Wer stahl das Gift?


Die Drohung

Von Manfred Mainau

Kommissar Wolff steht unter Zeitdruck. Er hat den Mann verhaftet, der die Minimum-Supermarktkette erpresst hat, doch er weiß nicht, ob der Täter nicht noch mehr als die fünf Erdbeerjoghurts vergiftet hat, die man bisher gefunden hat. 

Der Täter heißt Uwe Nolte. In seinen Erpresserbriefen an den Minimum-Vorstand hat er genau bezeichnet, in welchen Filialen die fünf Erdbeer-Joghurts standen, die er mit jeweils fünf Milligramm Zyankali vergiftet hatte. Eine Million hat er verlangt. »Sobald ich das Geld habe, werde ich Ihnen mitteilen, in welchen Läden noch andere vergiftete Joghurts stehen!«, hat er geschrieben. 
Nur eine leere Drohung? Nolte schweigt. 
Ein Team hat seine Wohnung durchsucht und ein 50-Milliliter-Fläschchen mit Zyankali gefunden, halb leer. Auch die Spritze, mit der das Gift injiziert wurde, ist gefunden. »Chemielabor Kindermann« steht auf dem gefundenen Zyankali. 
Der Laborchef ist sehr auskunftsfreudig, als Wolff ihn anruft. »Nolte – ja, eine Inge Nolte hat bei uns gearbeitet. Ihr Mann Uwe hat sie manchmal abgeholt. Als es hier zu Diebstählen kam, haben wir Frau Nolte entlassen. Ich hatte sie oder ihren Mann im Verdacht, dass sie sich hier bedienten. 10 Gramm Silber fehlten, 50 Milligramm Zyankali und 20 Milligramm Schwefelsulfat.«
Kommissar Wolff bedankt sich und ruft er den Vorstand der Supermarktkette an. »Es gibt keine vergifteten Joghurts mehr in Ihren Läden«, sagt er.
Warum?



Lösung: Nolte benutzte das Fläschchen mit 50 Milliliter Zyankali für seine Tat. Er hatte 5 Lebensmittel mit 5 Millilitern des Giftes präpariert, also 25 Milliliter verbraucht. Hätte er noch mehr vergiftet, hätte das Fläschchen weniger als 25 Milliliter enthalten - doch das Fläschchen war, als man es fand noch exakt halbvoll. 


© beim Autor
Reinhard Jahn facts & fiction 

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