19.3.22

Krimi der Woche

Mord nach Ladenschluss

Von Michael Rolandt

Kommissar Stein musste ermitteln, wer den Antiquitätenhändler Arthur Soerensen am Mittwoch kurz nach Ladenschluss stilecht mit einem antiken Dolch erstochen hatte. »Als ich ging, war der Chef guter Dinge!«, erklärte Soerensens Verkäuferin. »Denn gegen Mittag hatte ein amerikanischer Sammler bei ihm spontan einige griechische Armreifen gekauft. Und bar bezahlt, glatte 20000 Dollar. Der Chef hat das Geld in den Safe getan.«
   Kommissar Stein sah in dem offenen Tresor nach. Da lagen die 20000 Dollar, sauber gebündelt. Also handelte es sich nicht um einen Raubmord. Der Kommissar vermutete den Täter im persönlichen Umfeld des Opfers. Schnell stieß er dabei auf André Heiland, ehemals Mitbesitzer von Soerensens Laden. Jetzt betrieb Heiland zwei Straßen weiter einen Antik-Shop und war mit seinem Partner tief zerstritten.
   »Aber ich habe ihn nicht getötet!«, versicherte er im Verhör. »Zuletzt war ich am Montag kurz bei ihm. Da gab es keinen Groll mehr zwischen uns.«
   Auch Teddy Jonas war verdächtig, Soerensens missratener Neffe. Zeugen hatten ihn kurz vor Ladenschluss zu seinem Onkel gehen sehen. »Okay, ich wollte mir Geld borgen«, gab Teddy zu. »Aber er gab mir nichts. Obwohl er im Tresor bündelweise Dollars liegen hatte. Ich hätte die Kohle gern genommen, aber ich habe mich beherrscht. Als ich ging, da lebte mein Onkel noch!«
   André Heiland überlegte, als der Kommissar ihn nach Teddy fragte. »Der Junge ist ständig in Geldnot«, sagte er. »Gut möglich, dass er der Täter ist.«
   »Dann hätte er doch das Geld aus dem Tresor mitgenommen«, sagte der Kommissar.
   Heiland hob die Schultern. »Womöglich hat er die Dollars gar nicht gesehen.«
   »Doch, die hat er gesehen«, sagte der Kommissar. »Aber woher wissen Sie eigentlich von den Dollarbündeln in Soerensens Tresor – wo Sie ihn doch angeblich zuletzt am Montag, zwei Tage vor seinem Tod gesehen haben? Die Dollars hatte Soerensen erst kurz vor seinem Tod am Mittwoch eingenommen.« Kommissar Stein zog seine Handschellen heraus. »Wollen Sie sich erst mit einem Anwalt beraten oder gleich gestehen?«
ENDE


 

Mord nach Rezept – Band 24:

Der Tod kommt nur einmal

Neue Kriminalstories aus der erfolgreichen Anthologie-Reihe von H.P. Karr. Mal spannend, mal lustig, mal nachdenklich. Geschichten von perfekt geplanten Morden. Geschichten zum Miträtseln. Geschichten über mörderische Intrigen. Geschichten über clevere Coups und dreiste Betrüger. Zwei Dutzend klassische Kriminalstories bieten mörderisch gute Unterhaltung.

Manfred Mainau:
Mord ist nichts für Träumer

»Frau Grosse?«
»Wer sind Sie? Was wollen Sie?«
»Schlenzer, Ingo Schlenzer. Ich komme von der Leistungsabteilung der Versicherung. Wenn Sie ...«
»Sind Sie ein Detektiv?«
»Fallermittler heißt das bei uns. Der Tod Ihres Mannes ...«
»Was?«, fuhr Linda ihn an.
»... hat da einige Fragen aufgeworfen!«

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Moni Daurel:
Der Tod klopft um zehn

Sandra ist gerade dabei, sich in den netten Kollegen aus dem Lehrerkollegium zu verlieben, als dieser Opfer eines Verbrechens wird. Wer war die Gestalt, die Sandra kurz vor der Tat noch bei ihrem Flirt gesehen hat? Und wird sie ihn in einem der Verdächtigen wiedererkennen, die die Polizei ermittelt hat?

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 Norbert C. Westphal:
Der Tod saß mit am Tisch

Marc glaubte die gespannte Atmosphäre im Raum mit Händen greifen zu können. Zudem spürte er ausgerechnet jetzt ein seltsames Ziehen in der Magengegend. »Mir ist übel!«, stöhnte Elke plötzlich und krümmte sich.
»Die Champignons!«, stieß Liliane leicht hysterisch hervor. »Irgendwas war mit den Champignons!«

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Ria Richartz:
Sabine in Gefahr

Mein Gott!, schoss es Sabine in Panik durch den Kopf. Er will mich umbringen!
Es war kurz vor Mitternacht. Das kalte Licht der Laternen erhellte die Durchgänge zwischen den Lagerhäusern und Containerburgen im Hafengebiet nur dürftig. Der schwarze Wagen, von dem sie nicht wusste, wie lange er schon wie auf Katzenpfoten hinter ihr hergerollt war, blendete plötzlich beide Scheinwerfer auf, machte einen Satz nach vorn und schoss auf Sabine zu.

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H. P. Karr:
Vergangenheit ist nie zu Ende

Langsam schwang die Tür auf. Kimberley hielt die Luft an. Nico musste im Safe etwas Wertvolles versteckt haben. Sie erwartete, ein Vermögen zu sehen. In welcher Form auch immer – Diamanten, Goldbarren, Bargeld ... doch nichts davon war in dem Safe.
Er war fast leer, nur ganz hinten lag ein Gegenstand, eingewickelt in einen öligen Lappen.
Langsam zog Kimberley das Päckchen heraus und entfernte das Tuch. Eine Pistole kam zum Vorschein.

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Hans Bensen:
Bellinda muss zweimal sterben

Das Telefon klingelte. »Ja bitte?«, meldete sich Mario Schoeller.
»Mario?« Eine Frauenstimme. »Bist du das?«
»Wer ist denn dort?«, erkundigte Mario sich irritiert. »Hier ist Mario Schoeller.«
»Ah, Mario!« Die Frau am anderen Ende klang erleichtert. »Ich bin es, Bellinda! Erkennst du mich denn nicht?«
»Lassen Sie den Unsinn!«, presste Mario hervor. »Meine Frau ist tot. Sie ist verbrannt.«
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Der Herausgeber:

H.P. Karr lebt im Ruhrgebiet. Er war nach- und nebeneinander Reporter, Redakteur, Übersetzer und Ghostwriter. Er schrieb und schreibt für Zeitungen, Zeitschriften und den Rundfunk und veröffentlichte bisher mehr als 2000 Kriminalstories und Krimirätsel sowie ein halbes Dutzend Kriminalromane.



Credits:
Michael Rolandt:
Mord nach Ladenschluss

BNN 11-2022 vom 19.3.2022

© by author / R. Jahn

Verbreitung nur mit Genehmigung