22.7.08

Pieter Aspe: Blaues Blut

Belgien ist kompliziert - es gibt den Sprachenstreit, es gibt den zwar befriedeten, aber wohl doch nicht ausgestandenen Konflikt zwischen Flamen und Wallonen, und es gibt mehr als eine Handvoll konkurrierender Polizeiorganisationen, die eifersüchtig auf ihre Zuständigkeiten pochen und sich dabei immer wieder gegenseitig im Wege stehen. Und überall laufen Touristen herum.

Kein Wunder also, dass Commissaris Pieter Van In von der Polizei in Brügge es schwer hat mit seinem aktuellen Fall. Denn zu allem Überfluss kommt auch noch Eifersucht dazu: da taucht plötzlich der ehemalige Liebhaber seiner Freundin, der Untersuchungsrichterin Hannelore Martens auf - Valentjin Heyden ist der etwas durchgeknallte Sohn des pensionierten Kassationsgerichtsrates Marcus Heyden, der offenbar gerade an dem Abend unmgebracht worden ist, an dem Valentijn seine Ex wieder ins Bett zu kriegen versuchte. Kein Wunder, dass Commissaris Van In gleich an das nächstliegende denkt - dass sich hier jemand ein bombensicheres ALibi verschaffen wollte.

Doch einfach ist die Sache natürlich nicht, denn - wie gesagt - Belgien ist kompliziert, und deshalb sind auch die Mordfälle hier ziemlich vertrackt. Die Spur, die Pieter Van In mit seinem treuen Mitsreiter, dem harmlos schwulen Inspektor Versavel aufnimmt, führt nicht nur zur Beziehungskrise mit Hannelore, sondern auch am Ende über die verschiedenen Kinder des Ermordeten bis ins belgische Königshaus. Denn Belgien ist zwar kompliziert, aber auf der anderen Seite auch ziemlich klein und übersichtlich. Und voller Touristen.

Pieter Aspe:
Blaues Blut
Fischer Taschenbuch

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