Der Papagei gehört Tom Lindahl, einem Versager, der sich in einen kleinen Ort in Massachusetts zurückgezogen hat, um mit der Welt zu hadern, nachdem seinen Job bei der Rennbahn in der Nachbarstadt verloren hat. Tom Lindahl ist eine tickende Zeitbombe, aber leider ist Parker, der Gangster, auf ihn angewiesen. Denn Lindahl gewährt ihm Unterschlupf, als Parker nach einem schiefgelaufenen Raubüberfall auf der Flucht durch die Wälder von Massachusetts ist.
So ein Gangster, denkt sich Lindahl, ist genau der richtige Partner für seine Rache an der Rennabhn. Denn Lindahl hat sich einen Coup ausgedacht, wie man die Wochenendeinnhame aus den Büros dort klauen kann.
Interessiert Parker der Coup? Man weiß es nicht genau, und das macht einen Großteil der Spannung dieses perfekt geschriebenen Thrillers aus, mit dem Richard Stark alias Donald E. Westlake nach vielen Jahren seine Serie um den Berufsverbrceher PARKER wiederbelebt. Parker ist amoralisch, egoistisch, knallhart, aber irgendwie doch kein schlechter Kerl. Ein Profi im Raubgeschäft, seinerzeit als er vor mehr 25 Jahren zum ersten Mal in der Krimiszene aufzauchte ein absolutes Novum. Der bad Guy als Held, das Verbrechen als Beruf - die Unterwelt mit all ihren Verflechtungen als Gegenentwurf zu unserer Gesellschaft - das funktioniert jetzt und heute in diesem neuen PARKER-Roman immer noch genauso perfekt wie damals. Genau wie der spezielle Richard Stark-Stil, in dem Westlake seine Parker-Geschichten erzählt. Sprache auf den Punkt gebracht, kein Wort zuviel und keins zuwenig, und das alles gewürzt mit Dialogen, aus denen man die Stimmen von Clint Eastwood oder Robert deNiro heraushört.
Mit dem Plan, in den Tom Lindahl seinen Partner in Crime Parker hineinzieht, steuert die Story Zug um Zug ihrem Höhepunkt entgegen, spannt uns auf die Folter, lässt uns mitleiden und mitfiebern mit Parker, dem Gangster. Oder mit der dunklen Seite in uns. Perfekte Krimi-Unterhaltung.
Richard Stark
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