7.12.08

John Misto: Des Teufels Stimme

Es ist eine regnerische, stürmische Nacht als Constable Greg Raine und seine Parterin Nikki zum Frauenkloster von St. Michael gerufen werden - ein Einbruch, mehr ist scheinbar nicht passiert.
Doch es gibt einiges, was Greg aufmerksam werden lässt - denn er kennt St. Michael gut - schließlich hat er hier bei Mutter Dominic und ihren Nonnen einen Teil seiner Kindheit verbracht.
Und daran nicht nur die angenehmsten Erinnerungen.

Jetzt fragt sich Greg, ob der Einbruch mit Vandalismus etwas mit dem Verschwinden der dreijährigen Anna Brennan zu tun hat, die hier in St, Michael am Rande des Weihnachtsgottesdienes verschwunden ist. Denn bei den Fingerabdrücken, die nach dem Einbruch im gesichert wurde, ist einer, der zu Anna Brennan passt. Und es ist kein Abdruck, den der Eindringling hinterlassen hat, sondern er stammt von einer jungen Nonne: Schwester Martha, angeblich Kind einer Prostituierten und im Kloster aufgewachsen.

Fingerabdrücke lügen nicht - ist also Martha die verschwundene Anna? Obwohl Gregs Vater - pensionierte Polizist und seinerzeit an maßgeblicher Stelle mit dem Fall befasst, beschwört, dass das Kind tot sei. Beweisen kann er das freilich nicht - also nur Gerede eines schwer krebskranken, totgeweihten Mannes?

Für Constable Greg Raine wird der Fall zur persönlichen Sache, als seine Partnerin und Freundin Nikki bei einer Explosion ums Leben kommt. Kann es sein, dass eigentlich er in der Feuerhölle sterben sollte?

John Misto, erfahrener australischer Theater- und Drehbuchautor zieht in seinem Debütthriller DIE STIMME DES TEUFELS die Spannungsschraube ganz subtil immer weiter an. Je weiter wir Greg Raine bei seinen Ermittlungen folgen, desto mehr verlieren wir - genau wie er, den Boden unter den Füßen. Alles kreist um die Kirche und das Kloster von St. Michael, wo sich offenbar schon vor Jahren die Schicksale aller Beteiligten untrennbar miteinander verflochten haben - zu einem tödlichen Gewirr von Lebenslügen, Machtgier und Korruption.

Die Lösung dieses Durcheinanders führt Greg schließlich bis an die Grenze seiner Leidensfähigkeit - das Finale des Romanes lässt alle Vermutungen, die der Leser über die Zusammenhänge gehabt hat, ins Leere laufen und präsentiert eine Lösung, die die Bezeichnung "überraschend" wirklich verdient - allerdings nicht so ganz die Bezeichnung "glaubwürdig".

John Misto
Des Teufels Stimme
Fischer TB

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