Ein
gigantisches Buch - und damit ist nicht nur der Umfang gemeint. Mehr
als 1000 (in Worten: tausend) Seiten im Großformat hat der große alte Mann der deutschen
Krimi-Kritik, Jochen Schmidt, hier in der Neuausgabe seines
Standardwerkes über die internationale und die deutsche
Kriminalliteratur zusammengetragen.
In Übersichtsartikeln zu
einzelnen Subgenres (hardboiled, Spionageroman, Pathologekrimis,
Indianerkrimis etc etc), aber auch in ausführlichen Autorenprotraits mit
jeweils kurzen Abrissen der einzelnen Bücher, bzw auch ganzer Serien.
Und
wenn man diese Buchbeschreibungen liest, weiß man: Der Mann hat jeden
einzelnen Krimi, über den er hier schreibt, auch gelesen. Und er weiß,
wie man ihn einordnen kann. Dabei muss man Schmidts Bewertungen nicht
folgen.
Denn natürlich ist Jochen Schmidt wie alle Kritiker -
etwas subjektiv. Er mag es eher hardboiled als cosy, mit dem deutschen
Soziokrimi kann er nicht soviel anfangen - aber das Gute ist: er sagt es
wie er es sieht, erklärt auch, warum er so denkt, zwingt aber dem Leser
seine Meinung nicht auf.
Auf jeden Fall macht dieses dicke-dicke
Buch von der Sorte "stumpfer Gegenstand" eine unbändige Lust aufs
Krimilesen und aufs Reden über Krimis. (Reinhard Jahn WDR5 Mordsberatung)
Jochen Schmidt
Gangster, Opfer, Detektive
- eine Typengeschichte des Kriminalromans
Überarb., aktualisierte und stark erw. Ausg.
Hillesheim: KBV-Verlag, Hardcover
2009, 1129 Seiten
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