8.2.15

Jo Nesbo
Der Sohn


Sonny Lofthus sitzt im Gefängnis – für Taten,die andere begangen haben und die er gestanden hat. Mit seiner sanften, emphatischen Art ist er zu einer Art Vertrauensperson im Knast geworden. Sonnys Vater war Polizist, ein korrupter Polizist, der Selbstmord begangen hat. Jetzt erfährt Sonny, dass sein Vater gar nicht der verräterische Maulwurf war und sein Selbstmord ein geschickt arrangierter Mord war, um den echten Verräter in Polizeikreisen zu schützen. Sonny bricht auf recht geschickte Art aus dem Gefängnis aus und beginnt von seiner Operationsbasis – einem Hospiz für Junkies in Oslo - einen Rachefeldzug, um den Mörder seiens Vaters zu finden.
Auf der anderen Seite ist Kommissar Simon Kefas schon bald auf der Spur des mörderischen Ausbrechers.

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Jo Nesbo beim Mord am Hellweg 2014
(Foto: Reinhard Jahn)
Schuld, Sühne, Buße, Lüge, Verrat. Es sind die großen Themen, die Jo Nesbo in der Geschichte Sonny, dem "Sohn" erzählt. Er zieht dabei sehr deutliche Parallelen zur Bibel, und mit einem geschickten erzählerischen Kniff verleiht er dem Rachenegel Sonny eine ganz besondere Aura: er erzählt stets nur, wie Sonny von den Menschen in seiner Umgebung wahrgenommen wird , niemals ist die Perspektive direkt bei Sonny.
Perfekt gemachte Spannungsunterhaltung mit hohem literarischem Ansporuch. Jo Nesbo erzählt unfassar intensiv von den Themen, die uns alle angehen.
Reinhard Jahn WDR5 Mordberatung


Jo Nesbo
Der Sohn
Ullstein