13.6.08

Tatjana Kruse: Wie klaut man eine Insel

Borkum soll österreichisch werden. Krimi-Insel-Comedy

Roland Büby kommt aus Schwäbisch Hall. Er ist Philosoph und großartiger Diogenes-Kenner, hat über "Das Erfassen der Realität im brutalen Pragmatismus des Diogenes" promoviert und danach natürlich keine Arbeit gefunden. Er ist nach Borkum gekommen, um seinem Leben ein Ende zu setzen in der Pension von Gesche Piepenbrink. Weil - ja weil er einfach keinen Verleger für sein epochales Werk über Diogenes gefunden hat - und weil er nicht damit leben kann, nach der Rechtschreibreform jetzt ein Filosof mit zweimal F zu sein.

Arved von Trauentzien ist nach Borkum gekommen, um die Insel in Besitz zu nehmen. Denn der österreichische Adelige hat im Familienarchiv eine Urkunde gefunden, aus der hervorgeht, dass Napoleon der Familie derer von Trauentziens die Insel vermacht hat. Die Insel Borkum. Bis Arved seine Ansprüche gegen den Borkumer, dem deutschen Staats und der europäischen Kommission durchgesetzt hat, wohnt er mit Ehefrau und Geliebter in der Pension von Gesche Piepenprink.

Und genau dort, in der Pension, steht Roland Büby dann vor einer Leiche. Ein Unbekannter, der aber eine unverkennbare Ähnlichkeit mit Arved von Trauentzien hat, dem es inzwischen gelungen ist, die gesamte Inselbevölkerung gegen sich aufzubringen. Und als dann kurz darauf noch in den Borkumer Dünen ein Mann niedergemetzelt wird, der wiederum eine unverkennbare Ähnlichkeit mit Arved hat, fragt sich nicht nur die Kripo, sondern auch Roland Büby: Haben wir es mit einem Serienkiller mit einem Sehfehler zu tun?

Krimi-Comedy at it's best. Ohnsorg-Theater meets Monty Python, mitten auf Borkum, mitten auf dem Lachmuskel des Lesers.

Tatjana Kruse:
Wie klaut man eine Insel
Leda

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