Will man eigentlich wissen, wie es klingt, wenn ein Japaner sich als Folk-Sänger versucht?
Doch, man will, denn Hamada Ken, der Held in den beiden Romamenen von Gert Anhalt, ist eine Mischung aus Pechvogel und Stehaufmännchen, die man einfach lieben muss. Stoisch, zielbewusst, ziemlich von sich selbst eingenommen und zugkleich mit einem gehörigen Schuss Selbstironie ausgestattet stellt er sich jedem Fall, mit dem man ihn beauftragt.
Detektiv Hamada Ken (Ken, wie der Freund von Barbie) ist der coolste Privatdetektiv von Tokio. Denkt er. Eigentlich ist er aber nur arm dran mit dem notdürftigen Büro am Rand des Einkaufszentrum, wo er nur einen heimlich gelegten Nebentelefonanschluss hat und auf Klienten wartet. Wobei man sich - und auch Hamada sich selbst - fragt, wozu Japaner überhaupt einen Privatdetektiv brauchen sollten - sie haben doch gar kein Privatleben.
Dementsprechend die Hamadas Aufträge meist auch kleine Aufträge. Eine Katze suchen. Nachschauen, wo man ein bestimmtes Buch findet. Jemandem eine Botschaft überbringen. Wie gesagt - großen Bedarf an Privatdetektiven haben die Japaner nicht.
Bis dann doch eines Tages der große Auftrag ins Haus schneit: Hamada soll für einen Industrieboss einen Job in Deutschland erledigen, genauer in FRANKOFUROTO, besser bekannt als "Frankfurt". Hamada ist der perfekte Mann für den Job, denn er kann perfekt Deutsch (denkt er), weil er während seines Studiums eine deutsche Freundin hatte, die ihn nebenbei nichts nur isn Deutsche sondern auch in die Liebe eingewiesen hat.
In Frankfurt soll Hamada eine Lösegeldübergabe arrangieren: das Kind des Leiters der deutschen Niederlassung des Konzerns ist angeblich entführt, die Sache soll diskret geregelt werden.
Von wegen diskret. Kaum hat Hamada Kontakt mit dem Vater des Kinder aufgenommne, mischt man ihm etwas ins Essen, er verliert das Bewusstsein und als er aufwacht liegt er im Park neben einem blutverschmieretn Toten - mit einem Samuraischwert in der Hand. Und es vergehen nur Sekunden, bis ein Rentern mit Hund die grauenhafte Szene entdeckt.
Seitdem ist Hamada auf der Flucht.
In Deutschland.
Aber zum Glück kann er perfekt Deustch.
Aber leider kein Hessisch.
Für eine Handvoll Yen -
- will Hamada Ken sein Leben ändern - nicht mehr Detektiv sein, sondern Folk-Sänger - mit Gitarre und Mundharmonika, wie Bob Dylan oder Neil Young. Selbstverständlich kann Hamada ebenso gut Folk-Singen wie er deutsch kann.
Doch da erreicht der Anruf einer Nenn-Tante, die sich ins einer Kindheit sehr um ihn gekümmert hat - die arme, alte Frau bittet ihn, sich um ihrne Enkel zu sorgen, ein Kleinkind. Und ehe sie noch wietere Erklärungen abgeben kann, muss Hama das Kind auch schon vor dem Entführungsversuch einiger finsterer Gestalten retten.
Damit hat er dne Kleinen am Hals (oder am Bein), die Folksänger-Karriere liegt erst einmal auf Eis und sein Leben ist in Gefahr.
Gert Anhalt:
-Tote mögen keine Sushi
-Für eine Handvoll Yen
Knaur
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen