2.6.08

Christa Bernuth: Innere Sicherheit

Die Ostseeküste bei Rügen, nicht heute, sondern Mitte der 80er Jahre. Das heißt: wie befinden uns auf dem Territorium der DDR. An Land gespült worden ist die Leiche einer jungen Frau. Unter den gegebenen Umstädnen scheint da der Verdacht naheliegend: Gescheiterter Versuch der Republikflucht über die Ostsee. Das denkt zunächst auch der Abschnittsbevollmächtigte MARTIN BECK, der zuerst mit den Ermittlungen befasst ist, sie dann dann jedoch ziemlich schnell wieder entzogen bekommt - von den zuständigen Stellen, wie es zu DDR-Zeiten so schön heißt...

Nun ist Martin Beck zwar ein ordentlicher DDR-Bürger - sonst wäre er nicht Abschnittsbevollmöächtigter geworden - aber der Fall Hanna Schön strapaziert seine Loyalität zum sozialistischen Staat erheblich. Denn es bleiben viel zu viele Fragen offen: Wieso hat die Tote eine Kugel im Kopf? Die noch dazu ganz offensichtlich ein Westkaliber ist. Und was hat es mit dem ganz offensichtlich vorgetäuschten Selbstmord von Hanna Schöns Ehemann bald nach dem Tod seiner Frau auf sich?

Beck beginnt mit diskreten Nachforschungen und stößt auf noch mehr Ungereitmtheiten: Dass es diese Hanna Schön eigentlich gar nicht gab - es ist eine Tarnexistenz, unter der die junge Frau lebte. Der einzige, dem Martin sich mit seinen wachsenden Zweifeln an seinem Staats anvertrauen kann, ist sein väterlicher Freund, der pensionierte General, der mehr zu wissen scheint, als er Martin gegenüber zugibt. Also forscht der kleine Polizist weiter und stößt auf eines der damals größten Geheimniss der deutsch-deutschen Geschichte: dass nämlich westdeutsche RAF-Terroristen in der DDR (und bei der der Stasi) Unterschlupf gefunden haben. Doch das ist nur der Anfang eines Fadens, den Beck in der Hand hält und der am Ende zu einem weit größeren Komplott führt.

Spannend, dicht und authentisch: Christa Bernuth taucht mit ihrem Detektiv- und Polit-Thriller tief ein in die jüngste deutsche Zeitgeschichte.

Christa Bernuth:
Innere Sicherheit
Piper

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