26.8.20

Computer-Tipp

Amstrad PCW - Schneider Joyce
Schneider JOYCE. Bild: Wikipedia
Johann H. Addicks / CC BY-SA (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)
PC-WELT 7/1990

Aufstieg vom JOYCE

Eine robuste und einfache Lösung in Sachen Textverarbeitung ist der Amstrad  PCW   8xxx/Schneider  Joyce. Die  Komplettlösung   (8-Bit CP/MRechner, Drucker, Textverarbeitung Locoscript)  arbeitet mit 3-Zoll-Disketten   und bietet in  seiner Grundausstattung  keine  genormten  Ausgänge (parallel/seriell) an.
Wie  kann  man  bei   einem     Systemwechsel   die   Locoscript-Textdateien auf einem   DOS-PC  weiterverwenden?
Der Joyce   wird mit   einem CPS8256-Interface   ausgerüstet,  das am Druckerport angesteckt wird und dann  einen seriellen und  einen parallelen Ausgang bietet. Von hier aus wird   der  Joyce mit  einem  seriellen Kabel   (Nullmodemkabel,  Pins   gekreuzt)  mit    dem  seriellen   Eingang des Ziel-PCs verbunden. Zur Datenübertragung kann man das Public-Domain-Programm Kermit benutzen, das sowohl aus dem Quell- als auch auf dem Zielrechner vorliegen muss.


Beim Joyce kopiert man KERMIT.COM auf eine CP/M-Diskette, auf der sich auch die CP/M Programme SETSIO.COM und SUBMIT.COM befinden müssen. Unter Locoscript kann man dann eine Aufrufdatei (Extension SUB) erstellen, die sowohl Konfiguration als auch Datenübertragungsparameter enthält (Listing: KERMIT.SUB). Die Datei wird mit der Option „ASCII-File erstellen“ gespeichert und zu Kermit auf die Arbeitsdiskette kopiert.
Der Ziel-PC wird Kermit mit dem MODE Programm aus DOS in einer BAT-Datei konfiguriert. Schreiben Sie das Listing KERMIT.BAT (siehe Bild) ab, und speichern Sie das Ganze umformatiert ab.
Eine  auf  die  Übertragung vom Joyce zum PC bereits eingerichtete CP/M und DOS-Version von Kermit gibt es übrigens beim Softwareservice von „PC-Amstrad“, DMV, Eschwege.
Um die Locoscript-Texte auf dem PC mit einem anderen Textprogramm weiterverarbeiten zu können, müssen sie vor der Übertragung in ASCII-Dateien umgewandelt werden. Locoscript bietet selbst eine Option dazu an. Alle zur Übertragung vorgesehenen Dateien müssen dabei in der „Gruppe0“ der Locoscript-Dateiverwaltung abgespeichert werden.
Die Datenübertragung: Kermit wird mit den jeweiligen Aufrufdateien auf dem Joyce („submit XXXX.SUB“) und dem PC geladen. Beim empfangenden PC gibt man »Receive« ein und erhält eine Übertragungstafel. Auf dem sendenden Joyce gibt man »send *.*« ein. Auf dem Joyce Monitor erscheinen nun fortlaufende Zahlen als Protokoll der übertragenen Datenpakete. Die Übertragungstafel auf dem PC meldet die identischen Angaben. Das Ende der Übertragung melden Joyce und PC mit „Completed“. Kermit wird dann mit »exit« (Joyce) und »quit« (PC) verlassen.
Die übermittelten ASCII Dateien lassen sich auf dem PC in ein Textprogramm einlesen. Sie müssen nur noch die anstelle der Umlaute eingesetzten  ASCII Zeichen (s. Kasten  »Umlaut Umsetzungen bei der Umwandlung von Locoscript-Texten in ASCII«) ersetzen. Hier bieten sich die »Suche-Ersetze« oder »Wechseln«-Funktionen der Textprogramme an.  -rj





Reinhard Jahn:
Aufstieg vom Joyce
PC-Welt Heft 7/1990, Seite 123