8.3.19

Hammond Innes: Der weiße Süden

Hammond Innes
Der weiße Süden (The white south, 1949)



Hammond Innes (1913 – 1998) wird vom zeitgenössischen Klappentext als gelungene Mischung von Jack London und Edgar Wallace beschrieben, was man heute etwa mit "eine Synthese von Clive Cussler und James Patterson" übersetzen würde, ohne damit jemand Unrecht zu tun. Innes schrieb seinen ersten Roman mit 17, war Journalist, war Artillerist im Krieg und später Schriftsteller.
Sein bekanntester Roman war "Der Schiffbruch der Mary Deare" (1959).
Für ein Buch verbrachte Innes gewöhnlich sechs Monate auf Reisen, gefolgt von sechs Monaten, in denen er das Manuskript schrieb.  Seie Protagonisten sind oft gewöhnliche Menschen, die sich plötzlich in extremen Situationen vorfinden. Damit schuf er eine der Formeln des Abenteuerromans, die später unter anderem  Alistair MacLean perfektionierte, dessen Frühwerk genau wie das von Innes von maritimen Stoffen beherrscht wird.
"Der weiße Süden" (The white south, US-Titel The Survivors, 1949) erschien erstmals 1952 bei Rowohlt auf deutsch, übersetzt von Arno Schmidt (Schmidt? Genau, der Schmidt) und wurde, wie ebenfalls im Klappentext stolz vermerkt, "von der Columbia Filmgesellschaft erfolgreich unter dem Titel "Hölle unter Null" (1954, Regie Mark Robson) mit Alan Ladd in der Hauptrolle verfilmt".
Als Innes 1998 starb, hatte er mehr als dreißig Romane auf dem Zettel, von denen sicher eine Handvoll in dem großen, ewigen Bücherschrank stehen bleiben werden.
ZU DIESEM BUCH: Der 1913 in Horsham/Sussex geborene Hammond Innes war zunächst Lehrer und ist heute mit einer Vielzahl von Abenteuerromanen der bekannteste und beliebteste englische Vertreter dieses Genres. Schon die Titel «Mein Mörder», «Der einsame Skiläufer», «Tot oder lebendig», «Angriffsalarm», «Der wütende Berg» verraten die erzählerischen Bezirke, aus denen ‘ dieser Autor sein Werk mit Dramatik und Sensation weist. Die Welt des Secret Service, der internationalen Wirtschaftskämpfe und politischen Intrigen verbindet dieser Meister der Spannung geschickt mit der Schilderung großer Naturkatastrophen in Schnee und Eis, tobender Orkane und vernichtender Vulkanausbrüche. 

INHALT: Das hier vorliegende Werk, das in viele Sprachen übersetzt und von der Columbia-Filmgesellschaft erfolgreich unter dem Titel «Hölle unter Null», mit Alan Ladd als Hauptdarsteller, verfilmt wurde, zählt zu den besten des Autors. Es ist der romanhafte Bericht von einer riesigen Walfangexpedition in die Antarktis, wie sie alljährlich unternommen werden. Ein Fabrikschiff mit den dazugehörigen Begleit- und Fangbooten, einem Kühlschiff und einem Tanker gerät in eine furchtbare Packeiskatastrophe. Die 411 Mann starke Besatzung rettet sieh in einzelnen Gruppen viele Meilen voneinander getrennt aufs Eis. Erst nach Monaten werden die Überlebenden heimgeholt. Vor dem Hintergrund der weißen Eismeerwelt entfaltet sich dabei ein spannungsreicher Kriminal- und Liebesroman, dessen Helden der Kapitän eines Begleitschiffs und sein Gegenspieler, der kalt berechnende Sohn eines Großunternehmers, sind. Wir fühlen uns zugleich an Jack London und an Edgar Wallace erinnert‚ wenn Hammond Innes Naturkatastrophe, Mord und Meuterei zu einer bewegten Handlung verbindet. Dabei kommt der naturkundlich und geographisch interessierte Leser mit einer sachkundig genauen Schilderung des Walfangs, der Walwanderungen, der antarktischen Witterungsverhältnisse und der Eisdriften ebenfalls auf seine Kosten. Das hier erstmals deutsch vorliegende Werk wurde  mit Recht in England als «Buch des Monats» ausgezeichnet.     
  

Hammond Innes
Der weiße Süden (The white south, 1949)
rororo 52 114.-125.Tausend  April 1959
117 Seiten Deutsch von Arno Schmidt