23.9.18

Michael Burk: Dann gnade dir Gott

Bestseller aus den Siebzigern:

Michael Burk: Dann gnade dir Gott

Michael Burk (*1924), Schauspieler, Kabaretttexter und Schriftsteller, hatte mit "Das Tribunal" (1973) und "Die Partei" (1974) gerade mal Achtungserfoge erzielt, als - so geht die Legende - Schneekluth-Verleger Ulrich Staudinger sagte: "Aus dir machen wir den neuen Simmel!"
Es folgte angeblich eine Marktforschung nach einem guten me-too-Titel, die am Ende "Niemand ist eine Insel" erbrachte. Leider wirklich der Titel des nächsten geplanten Simmels. Also entschied man sich für die Nummer zwei "Keine Stunde ist zuviel".

Der Titel wurde ausgiebig vorab beworben - samt des im Aussehen sehr an die Simmel-Umschläge erinnernden Covers. Was prompt juristischen Streit zur Folge hatte. (Der, sagt man, dadurch beigelegt wurde, dass auf dem endgültigen Burk-Cover der Name Burk größer gesetzt wurde).
 
Genau wie bei Johannes Mario Simmel war das Thema von "Keine Stunde ist zuviel" aktuell und brennend: Medizin und Herzinfarkt. Burk recherchierte (sagt man) lange in einer Klinik, um möglichst authentisch erzählen zu können. Auch seine weiteren Romane folgten diesem Muster: aktuelles, zeitnahes Thema, realistische, vorwärtstreibende Erzählung und vor allem Sex und Erotik, gut dosiert, aber ín allen Variationen.

Michael Burk: Dann gnade dir Gott
Originalausgabe: Schneekluth, 1978
hier; Heyne Taschenbuch 5752 (1982)