Familienbande
Von Manfred Mainau
Luigi Panizzi war um 22 Uhr vor seiner Pizzeria im Westend im Kugelhagel gestorben. Ein Mann hatte aus dem Seitenfester eines Volvos geschossen, als Luigi vor seinem Restaurant eine Zigarette rauchte.
»Luigi hatte kurz zuvor noch die Tageseinnahme von 2000 Pfund nach oben in seine Wohnung gebracht«, fasste Kommissarin Vera Falck zusammen, die in diesem Fall gemeisnam mit Kommissar Lux ermittelte. »Sein Bruder Gennaro vermutet, dass Schutzgelderpresser hinter dem Attentat stecken. Luigis Sohn Rico, der in der Pizzeria in der Küche arbeitet, verdächtigt jedoch seinen Onkel Gennaro. Der ist Teilhaber des Restaurants und muss sich jetzt nicht mehr mit einem unbequemen Partner herumplagen.«
Kommissar Lux sah durch die Fensterscheibe drinnen in der Pizzeria einen kräftigen älteren Mann auf einen jungen Burschen einreden. »Das sind die beiden«, sagte Vera Falck, die den Blick des Kommissars bemerkte. »Und wie der Zufall es will, waren beide nicht in der Pizzeria, als Luigi starb. Rico hatte um 21.50 Uhr seine Pause genommen, und Gennaro war kurz nach 21 Uhr hinauf in Luigis Wohnung gegangen, um die Buchhaltung zu machen. Er wurde danach erst um 22.10 Uhr wieder gesehen.«
»Ich vermute, dass es Schutzgelderpresser waren!«, sagte Gennaro gleich darauf im Verhör. Dann streifte sein Blick Rico, den Sohn des Toten. »Obwohl dieser junge Mann auch allen Grund für den Mord gehabt hätte. Luigi wollte Rico nämlich enterben, weil er ihm nicht zutraute, die Pizzeria nach seinem Tod weiterzuführen.«
»Was für eine perfide Unterstellung!«, zischte Rico.
Vera Falck hatte unterdessen einen Anruf erhalten und kam zu Kommissar Lux. »Man hat den Volvo gefunden, aus dem geschossen wurde. Der Wagen ist zwanzig Minuten vor dem Attentat von einem Supermarkt-Parkplatz gestohlen worden. Eine Kamera hat den Diebstahl gefilmt.«
»Damit«, sagte Lux, »scheidet schon einmal einer unserer Verdächtigen als Täter aus.« Er wandte sich an Rico. »Ihr Onkel steckt hinter dem Anschlag.«
Warum?
Lösung:
Der Anschlag geschah um 22 Uhr statt, das Tatfahrzeug wurde 20 Minuten vorher gestohlen. Rico wurde aber noch um 21.50 Uhr gesehen - er hatte nicht genügend Zeit für die Tat.
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Familienbande
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