27.4.14

Ursula Sternberg
Ruhrbeben



Idgie Callahan ist eine ungewöhnliche Frau – in den besten Jahren würde man sagen, Meeresbiologin, Motorradfahrerin. Als ihr Geliebter Hannes Schindler an einer mysteriösen Krankheit stirbt und Idgie sein Häuschen im Münsterland vererbt, findet sie dort einen versteckten USB-Stick mit Unterlagen, die Hannes gesammelt hat. Es geht um Fracking, das vor Idgies Augen auf dem Land betrieben wird: Das Lösen von Erdgas aus tief liegenden Gesteinsschichten durch das Einpumpen von chemisch behandeltem Wasser. Was kaum jemand weiß: es fallen beim Fracking auch radioaktive Flüssigkeiten an, die Rohre und  Abraum verstrahlen. Hat Idgies Freumd etwa herausbekommen, wie die EOAG (European Oil and Gas) diese Dinge im Ruhrgebiet – u.a. in Essen -  entsorgt?

Dort arbeiten Manni und Ruth, er bei den Wasserbetrieben und sie im Gesundheitsamt. Und viel enger als als durch die Nachbarschaft im Stadtteil werden sie durch das Sturmtief Cassandra zusammengeschweißt, das über das Ruhrgebiet zieht und für Überschwemmungen sorgt. Seltsame Vergiftungen lassen den Verdacht entstehen, dass das Oberflächenwasser radioaktiv versucht ist. Doch wodurch? 

Viele Fakten zum Fracking, dazu genau recherchierte Schilderungen das kommunalen Krisen-Managements bei Sturm und Hochwasser in der Ruhrgebietsmetropole:  Ursula Sternberg setzt bei ihrem Umwelt-Thriller manchmal mehr auf die Umwelt, als auf den Thriller. Dennoch ist die Geschichte durchgehend spannend – und am Ende ungeheuer aufwühlend.
Reinhard Jahn WDR5 Mordsberatung am 26.4.2014
Ursula Sternberg
Ruhrbeben
Emons