Krimi mal ganz anders – bunt und abenteuerlich. Spannung ganz
wilhelminisch.
Vor hundert Jahren, im Spätsommer
1914 begann mit dem Attentat auf den Thronfolger Österreich-Ungarns, Erzherzog
Franz Ferdinand in Sarajewo der Erste Weltkrieg.
Was wäre geschen, wenn der
Attentäer damals gescheiteret wäre, wenn der Erzherzog überlebt hätte. Kein Erster,
kein Zweiter Weltkrieg in Mitteleuropa, stattdessen lebten wir jetzt – etwa im
Jahr 1988 – in einem preußisch-wilhelminisch geprägten Deutschland. Es regiert
Kaiser Wilhelm V., Fotokopien heißen "Agfagraphien", für Fernreisen
benutzt man den Zeppelin und Iris Berben spielt die Hauptrollen in vaterländischen
Heimatfilmen. In Norddeutschland muss man sich mit dänischen Separatisten
auseinandersetzen.
Und es gibt Privatdetektive wie Friedrich Prieß aus Hamburg, der von der Offizierswitwe Franziska Diebnitz beauftragt wird, herauszufinden, warum ihr Mann gestorben ist. Oberst Diebnitz war beim RMA – dem Reichamt für Militärische Aufklärung – tätig und der offiziellen Lesart nach beging er weit draußen vor den Toren von Lübeck Selbstmord.
Bei seinen Recherchen trifft Detektiv
Prieß nicht nur seine alte Liebe Alexandra wieder, die inzwischen Polizeipräsidentin
von Lübeck geworden ist – er stößt auch auf eine ungeheuere Verschwörung, der
Oberst Diebnitz auf die Spur gekommen war – was ihm das Leben kostete.
Krimi mal ganz anders – bunt und abenteuerlich. Spannung ganz wilhelminisch.Reinhard Jahn WDR5 Mordsberatung am 26.4.2014
Kaisertag
Atlantis
Kritik in Kürze:
Alternativ-Krimi
Wir schreiben 1988, in Deutschland regiert Wilhelm V., Zeppeline beherrschen den Himmel und den Zahlungsverkehr erledigt man über die "Depositen-Casse". Die Weltgeschichte hat einen vollkommen anderen Verlauf genommen, nachdem im Juni 1914 das Attentat auf den Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajewo gescheitert ist. In einer liebevoll ausgedachten wilhelminischen Alternativwelt ermittelt der Hamburger Privatdetektiv Friedrich Prieß für die Offizierwitwe Franziska Diebnitz. Warum beging der Gatte Selbstmord? Oder war es Mord?
Für "Kaisertag" hat sich Oliver Henkel ein sorgfältiges Szenarium ausgedacht – sein Detektiv ist ein wilhelmischer Philip Marlowe, der bei seinen Recherchen herausfindet, dass Oberst Diebnitz vom Reichsamt für Militärische Aufklärung einer riesigen Verschwörung auf der Spur war. Zum Vergnügen an dem über weite Strecken vorhersehbaren Krimi kommt beim Lesen die Freude an der detailreich geschilderten "Was wäre wenn"-Welt.
jah
Krimi mal anders (3/5 Sterne)