Was zuerst auffällt ist, dass Rainer Wittkamp ein auszgezeicheter Stilist ist. Was er schreibt, das sitzt, da gibt es kein Drumherumreden, sondern reine, klare, zupackende Prosa. Das vereinbart sich ausgezeichnet mit dem Plot, das auf einen Politthriller im Abgeordneten- und Lobbyistensmilieu hinausfläuft: die tote Personenschützerin hatte zuvor sensible Daten vom PC eines Abgeordneten kopiert, der im Ausschuss zur Kostenregelung des Atomausstiegs sitzt.
Mit seiner spannenden Mischung aus absurd angeschrägtem Berliner Polizeistück und tödlichem Intrigantenstadel im Reichstag mischt Rainer Wittkamp die deutsche Krimiszene auf.
(Reinhard Jahn WDR5 Mordsberatung)
Polit-Mord in Berlin
Eine tote Personenschützerin im Waschraum eines Regierungsgebäudes in Berlin. Für Kommissar Martin Nettelbeck wird der Fall zu einem Eiertanz. Er bewegt sich zwischen den Zuständigkeiten der Bundestagsverwaltung, den Intrigen der Polit-Profis und vor allem den Aktivitäten der wohlhabenden Großmutter der Toten, die unbedingt den Mörder ihrer Enkelin finden will. Die schräge Greisin und ihr arabischer Assistent, Fahrer, Hausdiener und Beschützer bringen in dem Thriller "Frettchenland" von Rainer Wittkamp nicht nur Kommissar Nettelbeck ins Schleudern, sondern auch den vermeintlichen Mörder.
Was auffällt ist, dass der Drehbuchprofi Rainer Wittkamp auch ein auszgezeicheter Stilist ist. Was er schreibt, das sitzt, da gibt es kein Drumherumreden, sondern reine, klare, zupackende Prosa. Mit seiner spannenden Mischung aus absurd angeschrägtem Berliner Polizeistück und tödlichem Intrigantenstadel im Reichstag mischt Rainer Wittkamp die deutsche Krimiszene auf. rja
Politthriller made in Berlin (Vier Sterne)
Rainer Wittkamp:
Frettchenland
Grafit, 256 Seiten
NRZ / WAZ / Funke-Medien 20.8.2015 |