12.7.14

Edney Silvestre:
Der letzte Tag der Unschuld


Brillante brasilianische Kriminalgeschichte, stimmungsvoll, dicht und spannend.
Es ist das Jahr 1961, das Jahr, als Juri Gagarin der erste Mann im Weltall ist. Paolo – der "Schwarze" – und Eduardo, sind Freunde. Beide um die 13, beide aus unterscheidlichen verhältnissen. Paolo lebt bei seinem alkoholkranken Vater und seinem dumpfen Bruder, Eduardo hat ein richtiges Zuhause mit Eltern, die sich sogar Dienstboten leisten können.
Bei ihren Streifzügen am Fluss finden sie eine tote Frau – und als sie das der Polizei melden, werden sie erst einmal verdächtigt, die Frau selbst getötet zu haben. Es ist Anita, die Frau des Zahnarztes, eine "Hure", wie sie erfahren und damit gleich ein neues Wort aus der Erwachsenenwelt lernen, in die sie gerade hineinwachsen. 

Als ihr Mann, der Zahnarzt dann als Täter verhaftet wird, geraten Paolo und Eduardo ins Zweifeln und machen sich selbst an Ermittlungen, bei denen sie von einem mysteriösen Alten unterstützt werden, der immer nachts aus dem Altenheim ausbricht, um durch die Stadt zu streifen.
Eine Geschichte, die hervorragend erzählt wird, mit einem Stilgefühl, das für einen Kriminalroman absolut ungewöhnlich ist. Die beiden Jungen mit ihren Sorgen und Träumen sind dem Leser sofort unheimlich nahe, die Geschichte ihrer "Ermittlungen" fesselt durch die dichte Atmospähre, die präzisen Dialoge und die faszinierende Schilderungen der Milieus.

Brillante brasilianische Kriminalgeschichte, stimmungsvoll, dicht und spannend.
Reinhard Jahn 


Edney Silvestre:
Der letzte Tag der Unschuld
Limes